Zwei Klimaaktivisten halten ein Banner mit der Aufschrift „Fight for 1,5°C“
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Umwelt

Neue Plattform für regionale Klimaschutzprojekte

Wer CO2 oder andere Abgase in die Luft bläst, tut das bisher kostenlos. Ändern soll sich das im kommenden Jahr: Für 2022 hat die türkis-grüne Bundesregierung eine CO2-Steuer angekündigt. Weil die Zeit drängt, prescht eine private Initiative vor: Vorarlberger Unternehmen und Organisationen sollen in regionale Klimaschutzprojekte investieren.

Konkret sind bei dem Projekt Unternehmen eingeladen, Geld an die Plattform Klimacent zu überweisen, um so eine Kompensation für den eigenen CO2-Ausstoß zu leisten. Mit dem Geld werden dann klimaverträgliche Projekte in Vorarlberg gefördert.

Unterschiedlichste Projekte werden gefördert

Da kann es um den Ausbau von Biomasse-Nahwärmeanlagen gehen, oder um Moorschutzprojekte – Moore binden bekanntlich Treibhausgase, oder um die Aufforstung von Wald. Ausgewählt und überwacht werden die Projekte von sieben Organisationen – von der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie über den Vorarlberger Waldverein bis zur Diözese Feldkirch.

Gefragt sind Freiwillige, die klimapolitisch aktiv und Vorreiter sein wollen. Denn aus dieser Freiwilligkeit müssen jetzt verpflichtende Zahlungen für den CO2-Ausstoß werden, sagt Hans Punzenberger von der Arbeitsgemeinschaft für Erneuerbare Energie: „Der Gesetzgeber muss diese Rahmenbedingungen rasch einführen, damit sich die Wirtschaft wirklich auf diese Voraussetzungen einstellen kann.“

„Selber vorleben, was praktizierbar ist“

Auf der ganzen Welt leben 20.000-mal so viele Menschen wie in Vorarlberg. Also wird ein Unternehmen den Klimawandel in Vorarlberg nicht beenden, so Punzenberger, davon dürfe man sich aber nicht entmutigen lassen: „Dieses Argument kann ich schon gar nicht mehr hören, weil die Veränderung fängt immer bei mir selber an, bei meiner Gemeinde, bei meinem Bundesland, bei der Nationalebene, bei der europäischen Ebene.“

Man müsse irgendwann zu dem Punkt kommen, wo jeder selber vorlebe, was machbar und was praktizierbar ist. Denn wenn man sich selber dafür einsetze, dann, sagt Punzenberger kann man Klimaschutz auch international einfordern.