Photovoltaikanlage
ORF.at/Michael Baldauf
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Wirtschaft

Solarbranche: Unmut nach illwerke vkw-Einstieg

In der Vorarlberger Solarbranche herrscht großer Unmut. Zwölf Unternehmer kritisieren in einem Protestbrief an die Landesregierung den Einstieg der landeseigenen illwerke vkw AG in dieses Geschäftsfeld.

Die illwerke vkw AG beteilige sich am Photovoltaik-Betrieb von DOMA Solartechnik, um den Ausbau von nachhaltigen Erzeugungsanlagen in Vorarlberg zu intensivieren, hieß es in einer Aussendung der illwerke vkw AG.

Zwölf Unternehmen aus der Solarbranche kritisieren diesen Schritt und befürchten einen zu mächtigen Konkurrenten. Für die Installation einer Photovoltaikanlage braucht man einen Anschluss an das Stromnetz. Diesen erhält man von Vorarlberg Netz, das zur illwerke vkw-Gruppe gehört. Jedes Unternehmen, das Photovoltaikanlagen verkauft, muss damit beim künftigen Konkurrenten nach einem Netzanschluss fragen.

Rechtlich ist Einstieg unumstritten

Diesen Umstand kritisieren die zwölf Unternehmen, die nun einen offenen Protestbrief an die Landesregierung schicken werden. Befürchtet wird auch, dass die illwerke vkw AG künftig viele lukrative Aufträge bekommen wird.

Das sei rechtlich gesehen erlaubt, räumen die Unternehmer ein, aber sie werfen der Landesregierung vor, auf diese Art und Weise die Solarbranche in Vorarlberg kaputt zu machen. Kritisiert wird auch, dass es sich bei DOMA Solartechnik mit Sitz in Satteins um ein Unternehmen in Schweizer Besitz handelt, in das die illwerke vkw nun einsteigen.

Wirbel um Solarbranche

Die Illwerke/VKW Gruppe will sich an der Doma Solartechnik beteiligen. Die anderen Unternehmen befürchten, dass hier ein zu mächtiger Konkurrent entsteht. Daher wollen mehrere Solarbetriebe einen Protestbrief an die Landesregierung schreiben.

illwerke vkw: Können Kritik nicht nachvollziehen

Seitens der illwerke vkw gibt man sich bezüglich der Aufregung in der Branche überrascht. „Die Kritik können wir überhaupt nicht nachvollziehen“, so Unternehmenssprecher Andreas Neuhauser. „DOMA ist ein traditionsreiches, renommiertes Vorarlberger Unternehmen, seit den 90er Jahren mit Vorarlberger Arbeitskräften – und jetzt mit unserem Einstieg sind auch die Besitzverhältnisse wieder vorarlbergerischer.“

Dazu, dass ein Landesunternehmen wie die illwerke vkw heimischen Betrieben auch Konkurrenz mache, sagt Neuhauser: „Wir müssen sehen, in welchem Markt wir uns bewegen. Photovoltaik ist ein stark wachsender Markt und im Sinne des Klimaschutzes haben wir ja alles das Interesse, die Energiewende zu schaffen hin zu erneuerbaren Energien und da spielt Photovoltaik eine ganzbesondere Rolle.“