Frau in dunklem Raum
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Gesundheit

Projekt zur Suchtprävention in Unternehmen

Psychische Probleme haben gerade in der CoV-Krise stark zugenommen. Viele Betroffene versuchen ihre Tiefs mithilfe von Alkohol und Tabletten zu überwinden. Ein neues Projekt mit dem Namen „Papageno“ soll in Unternehmen jetzt verhindern, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Suchtmitteln greifen.

Papageno kennt man aus Mozarts Zauberflöte. Was weniger bekannt ist – und darum wurde er zum Namensgeber des Projektes: Papageno äußert in der Oper auch Suizidgedanken.

Arbeit kommt wichtige Rolle zu

Die tiefe persönliche Krise überwindet der Vogelfänger mit Hilfe seiner Freunde, so will das Projekt Papageno in Vorarlberg quasi psychische Erste Hilfe leisten. Papageno ist ein Projekt zur Prävention von psychischen Erkrankungen, allen voran Sucht und Suizidialität.

„Wenn man jetzt schaut, wo verbringen wir die meiste Zeit, dann ist das die Arbeit und darum kommt Betrieben eine ganz wichtige Bedeutung zu, weil wir sind bis zu acht Stunden oder länger im Betrieb“, so Philipp Kloimstein, der Primar der Stiftung Maria Ebene.

Sensibilisierung der Unternehmen

Betroffene erhalten bei Beratungsgesprächen konkrete Hilfsangebote. Denn die Coronavirus-Krise hat in den Betrieben psychische Spuren hinterlassen. Das spürt auch Jürgen Rainalter, Geschäftsführer des Betriebs Getzner Werkstoffe: „Was wir versuchen, ist, mit den Auswirkungen umzugehen und sie möglichst zu dämmen. Mit fast 500 Leuten bemühen wir uns, die Belastungen für Menschen wegzunehmen, den Komfort zu erhöhen und Ruhe hinein zu bringen. Das war für uns auch der Grund, warum wir uns entschieden haben, dieses Projekt zu unterstützen.“

Circa 30 Leute hätten das Angebot in den letzten Wochen in Anspruch genommen, die Gründe seien vielfältig. Ziel des Projektes ist zudem die Sensibilisierung bei Führungskräften und der Kollegschaft im Umgang mit psychisch belasteten Personen.

Suchtprävention in Unternehmen

Depressionen und der Griff zu beruhigenden oder leistungssteigernden Suchtmitteln wie Alkohol, Tabak, Tabletten oder Drogen haben während der Pandemie zugenommen. Das wird auch für viele Unternehmen zum Problem. Nun gibt es ein Projekt mit dem klangvollen Namen „Papageno“, das die Mitarbeitern mit speziellen Angeboten im Bereich der Sucht- und Suizidprävention unterstützen soll.

Prenn: Alle müssen hinschauen

Im „Vorarlberg heute“-Gespräch sagt der Leiter der Werkstatt für Suchtprophylaxe (SUPRO), Andreas Prenn, dass bei psychischen Problemen gerade auch im Unternehmen alle hinschauen sollten: „Ich glaube, da kann unser Projekt auch helfen, indem wir Vorträge für Betriebe anbieten, Workshops für Personalverantwortliche und Entscheidungsträger und natürlich auch betriebsintern dabei helfen. Also mehr oder weniger gibt es einen Handlungsleitfaden, wo klar steht, wo sich der Mitarbeiter hinwenden kann, wenn er selber betroffen ist oder wenn er im nahen Umfeld im Betrieb jemanden hat, wo man annimmt, dass er Hilfe braucht.“

Hilfe im Krisenfall

Berichte über (mögliche) Suizide und Suizidversuche können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Die Psychiatrische Soforthilfe bietet unter 01/313 30 rund um die Uhr Rat und Unterstützung im Krisenfall. Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen.