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Gesundheit

Weiter Ärztemangel trotz Nachbesetzungen

Obwohl in Vorarlberg jetzt insgesamt sechs Ärtinnen und Ärzte einen neuen Kassenvertrag bekommen haben, ändert das nichts am Ärztemangel im Land. Denn alle diese Stellen sind nur Nachbesetzungen. Noch immer gehen mehr Mediziner und Medizinerinnen in Pension als neue nachrücken.

Sechs neue Kassenärzte und -ärztinnen hat die Landesstelle der Österreichischen Gesundheitskasse ÖGK jetzt unter Vertrag genommen: Eine Hausärztin in Bludesch, eine Frauenärztin in Rankweil, eine Orthopädin in Hohenems sowie eine Urologin, einen Kinderarzt und einen Augenarzt in Bregenz. An der medizinischen Gesamtsituation im niedergelassenen Bereich und den langen Wartezeiten ändert das allerdings nichts, denn alle diese Stellen sind nur Nachbesetzungen.

Neue Verträge nur Nachbesetzungen

Derzeit sind weitere acht Planstellen ausgeschrieben für Allgemeinmedizin, Augenheilkunde, Gynäkologie sowie Kinder- und Jugendheilkunde.

Auch weitere neue Kassenverträge werden vorerst nur Nachbesetzungen sein und keine Aufstockung des medizinischen Angebotes. Laut Jürgen Kessler, Direktor der Vorarlberger ÖGK, gibt es derzeit mehr Pensionierungen als neue Ärzte gefunden werden. Für Vorarlberg stellt die Krankenkasse aktuell 335 Planstellen zur Verfügung. Abzüglich der neu besetzten sind derzeit immer noch elf dieser Planstellen nicht besetzt.

Größter Mangel: Augenheilkunde

„Weil sich eben niemand finden lässt“, sagt Kessler. Der größte Mangel herrsche in der Augenheilkunde, dort fehlen fünf Ärzte. Da nütze es auch nichts, mehr Planstellen zu schaffen, was die Kasse ohndies laufend tue: Seit 2011 sind 23 neue Planstellen dazu gekommen, die meisten in der Augenheilkunde. Mit einer Verbesserung der Situation rechnet Kessler erst in zwei bis drei Jahren.