Lecher gemeindezentrum
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Politik

Lech: Streit um Gemeindezentrum geht in neue Runde

Seit Monaten wird in Lech darüber gestritten, wie groß das neue Gemeindezentrum werden soll, bisher ohne Einigung. Die neue Mehrheit der Gemeindevertretung möchte, dass das Projekt verkleinert wird. Dafür wurde ein Ausschuss eingerichtet, der mit der Bauleitung verhandelt. Nach einer Verkleinerung sieht es derzeit aber nicht aus.

Der Hotelier Clemens Walch ist irritiert: Als Obmann des zuständigen Ausschusses sollte er nämlich sondieren, welche Möglichkeiten es gibt, das Gemeindezentrum zu verkleinern. Dabei stieß er jedoch auf Pläne, die ganz und gar nicht mit den veröffentlichten Modellen übereinstimmen.

Höhenunterschied und Dachterrasse bisher nie erwähnt

Von einer Dachterrasse mit Barbetrieb war nämlich bisher keine Rede, sagt Walch – und auch nicht vom enormen Höhenunterschied zwischen den geplanten Gebäuden und der Raiffeisenbank: „Das wurde so nie kommuniziert. Wenn man sich die Modelle anschaut, sind beide Modelle gleich hoch. Es kommt immer mehr zu Tage, was die Bevölkerung meiner Meinung nach gar nicht weiß.“

Was mögliche Verkleinerungen des Projektes betrifft, stehen die Planer auf der Bremse: ein echter Rückbau koste vier Millionen Euro mehr, billiger und rechtskonform seien nur ganz geringe Veränderungen zu haben. „Das Projekt scheint so einzementiert zu sein, dass nur Nuancen an Veränderungen zu haben sind“, stellt Walch fest.

Plan Gemeindezentrum
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Vor allem die geplante Dachterrasse im Bauplan sorgt für Unmut

Meinungen der Parteichefs unterschiedlich

Walchs Listenkollege und Neo-Bürgermeister Stefan Jochum findet diese Nuancen aber durchaus passabel. Das Ziel sei, dass schlussendlich beide Gebäude niedriger werden und dass das dann auch in einem vertretbaren Rahmen im Plan stehe. Erreicht werden soll das durch den Verzicht auf die Dachterrasse, die im ursprünglichen Plan ohnehin nicht vorgesehen war.

Für Brigitte Finner von der Liste „Zukunft wagen“ ist das definitiv zu wenig Veränderung: „Ich sehe mich dem Volk verpflichtet und bin deswegen gewählt worden, damit ich sie vertrete und nicht damit ich warte, ob was passiert oder nicht. Ich sehe überhaupt keinen Willen, etwas zu verändern und das ist für mich absolut befremdlich in einem Rechtsstaat.“

Lecher Bauprojekt
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So wird das neue Gemeindezentrum dann aussehen

Antrag für Volksbefragung

Sie schlägt deshalb vor, dass vor einem endgültigen Baubeginn die Bevölkerung befragt wird. Bürgermeister Jochum kann sich das aber nicht vorstellen: „Wir haben gestern mit den Bauarbeiten begonnen und wenn es eine Volksbefragung geben würde, müsste das heißen, wir müssen jetzt den Bau stoppen und das würde sicher nicht billig werden. Die Frage würde zudem auch sein, über was lasse ich die Bevölkerung überhaupt abstimmen?“

Das soll bis kommenden Montag geklärt werden, denn dann will Finner ihren Antrag in die Gemeindevertretung einbringen, sofern es bei den jetzt diskutierten minimalen Änderungen am Bauprojekt bleibt.

Politstreit um Gemeindezentrum in Lech

In Lech wird seit einigen Monaten über die Größe des neuen Gemeindezentrums debattiert. Die neue Mehrheit der Gemeindevertretung wünscht sich eine Verkleinerung des Projekts.