Sicherheitsexperten raten von Skitouren und Schneeschuhwanderungen im freien Gelände dringend ab. Wichtig sei dabei, auch die Umgebung gut einzuschätzen, etwa steile Hänge oder Bäume in der Nähe, die derzeit schwere Schneelasten tragen und jederzeit brechen können, sagt Mario Amann von Sicheres Vorarlberg.
Große Lawinengefahr
Der Lawinenwarndienst meldete am Sonntag große Lawinengefahr. Die Hauptgefahr geht vom Neu- und Triebschnee aus. Gefahrenstellen befinden sich im eingewehten Steilgelände, hinter Geländekanten und in Rinnen und Mulden. Einzelne Wintersportler können Lawinen sehr leicht auslösen. Diese können auch gefährlich groß werden. Auch Fernauslösungen sind möglich.
Mit Neuschnee und Wind steigt die Lawinengefahr im Tagesverlauf und ist dann am Nachmittag bereits oberhalb von etwa 1.600 Metern groß. Es können dann wieder vermehrt spontane Lawinen abgehen. Exponierte Verkehrswege können dadurch gefährdet sein. In tieferen Lagen sind Gleitschneelawinen möglich. Vorsicht ist in Hängen mit Gleitschneerissen geboten.
Am Samstag wurde ein 53-jähriger Mann in Raggal von einem Schneebrett rund 70 Meter weit mitgerissen und verschüttet – mehr dazu in Lawinenabgang in Raggal. In Thüringerberg musste am Sonntag ein Schneeräumfahrzeug aus tiefem Schnee befreit werden – mehr dazu in Massive Schneefälle sorgen für Probleme (vorarlberg.ORF.at).
Risiken des Neuschnees
Neben der hohen Lawinengefahr kann auch ein Sturz in den tiefen Schnee genügen, um sich selbst nicht mehr befreien zu können. Ein Sturz kopfüber in den Schnee kann fatale Folgen haben – mehr dazu in Stuben, Lech und Zürs wieder erreichbar (vorarlberg.ORF.at).
Gefahr durch Schnee auf Dächern
Die großen Schneemengen auf Dächern und Bäumen bringen derzeit große Gefahren für Spaziergänger und Wintersportler.
Ebenso können spontan Dachlawinen abgehen. Die tonnenschweren Schneemassen auf manchen Dächern sind aber auch eine Gefahr für die Tragfähigkeit der Dächer. Am Samstag schaufelten Feuerwehrleute in Feldkirch vorsorglich bereits das Dach der Vorarlberghalle ab – mehr dazu in Schneelast bedrohte Eishalle.
Gärtner vom Dach eines Gewächshauses gestürzt
Am Samstag stürzte der Inhaber einer Gärtnerei in Nüziders beim Abräumen des Daches vom Schnee ab. Wie die Polizei mitteilte, rutschte er offenbar auf dem Dach des Gewächshauses ab und stürzte durch eines der Plattenfelder auf den darunter liegenden Fliesenboden. Er erlitt schwere Kopfverletzungen.
Bäume können ohne Vorwarnung umstürzen
Auch in den Wäldern ist die Situation derzeit gefährlich. Der teils nasse und schwere Schnee bringt Bäume zum Umstürzen. Äste und Kronen können ohne Vorwarnung hinunter stürzen, sagt Bernhard Fink, Bauamtsleiter in Bregenz.
Die Stadt Bregenz wird den Stadtwald und andere Bereiche sperren und bittet die Bevölkerung, auf Waldbesuche jeder Art zu verzichten. Auch Randbereiche der Wälder sollten gemieden werden, bis sich die Situation entschärft hat.
Auch Boote könnten im Bodensee versinken
Die Seepolizei rät allen Bootsbesitzern aufgrund der derzeitigen Wetterlage mit heftigen Schneefällen, ihre Boote auf Schneelasten zu überprüfen. Es bestehe die Gefahr, dass dadurch weitere Boote im Wasser versinken könnten. Am Samstag war im Auhafen in Hard bereits ein Boot versunken – mehr dazu in Skifahrer von Lawine verschüttet.
Schneevergnügen treibt die Menschen in die Natur
Das Schneewochenende mit strahlend blauem Himmel hat aber auch seine schönen Seiten. Hier Impressionen unseres Fotografen Dietmar Mathis aus Alberschwende: