Der Leiter der Testungen in Lauterach, Christoph Winder
Maurice Shourot
Maurice Shourot
Coronavirus

Massentest: Weniger CoV-Infizierte nach PCR-Test

Rund 15 Prozent der Antigen-Tests, die am Wochenende bei der CoV-Massentestung in Vorarlberg ein positives Ergebnis erbrachten, haben sich bei der PCR-Nachtestung als falsch entpuppt. Das hat Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Montagnachmittag bei einer Bilanz zur Massentestung bekanntgegeben.

Von zunächst 476 positiven Corona-Tests blieben 404 übrig, das entsprach einer Positivitätsrate von 0,38 Prozent. Wallner sprach erneut von einem „ersten wichtigen Schritt“.

105.361 Personen in drei Tagen getestet

In Vorarlberg wurden von Freitag bis Sonntag 105.361 Personen getestet, die Teilnahmequote – bezogen auf die Testberechtigten – lag bei 31,33 Prozent. Die älteren Bevölkerungsgruppen nahmen stärker an den Flächentests teil als die jüngeren. So ließen sich in der Altersgruppe der Elf- bis 20-Jährigen 22,25 Prozent der jungen Leute testen, während es bei den 61- bis 70-Jährigen 35,51 Prozent waren. Landesrat Christian Gantner (ÖVP) stellte dazu allerdings fest, „dass die Jungen nicht ganz ausgelassen haben“.

Positivitätsrate am Sonntag am höchsten

Interessant war, dass die Positivitätsrate jeden Tag anstieg. Lag sie am Freitag bei 0,36 Prozent, erhöhte sie sich am Samstag auf 0,43 und am Sonntag auf 0,74 Prozent. Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher begründete die Verdoppelung der Positivitätsrate von Freitag auf Sonntag damit, dass am Sonntag viele Personen kurzfristig zur Testung gekommen seien, nachdem Familienangehörige an den Vortagen völlig überraschend ein positives Ergebnis abgeliefert hatten. Anhand dieses Umstands unterstrich Grabher auch noch einmal die Sinnhaftigkeit der Massentests: „Die 0,38 Prozent sind nur die Spitze des Eisbergs. Rechnen wir die positiven Fälle linear hoch, dann haben wir in der Bevölkerung weitere 1.200 Corona-Infizierte, die nichts von ihrer Infektion wissen“, sagte Grabher. Eher seien es 2.000. Wenn man einfach auf alle Corona-Vorsichtsmaßnahmen verzichten würde, „dann wird es nicht vier Wochen dauern, und wir haben den nächsten Lockdown“, so Grabher.

„Eine Meisterleistung“

Public Health-Experte Armin Fidler nannte die Teilnehmer-Zahl von über 100.000 ebenso wie Grabher „super“ bzw. eine „Meisterleistung“. Eine Teilnahmequote von 50 Prozent sei unter der Prämisse der Freiwilligkeit wohl nicht zu erreichen. Fidler glaubte vielmehr, dass mit Tests, die jedermann zu Hause durchführen kann, noch mehr zu erreichen sei. Die entsprechende Technologie komme in den nächsten Wochen und Monaten. Für junge Leute brauche es vielleicht auch eine andere Ansprache. Landeshauptmann Wallner verhehlte nicht, dass es auch schwierig sei, Personen mit Migrationshintergrund zu erreichen.

Weitere Flächentests im Jänner

Laut Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) hat auch das Contact Tracing der positiv Getesteten bestens funktioniert, es seien bereits alle Kontaktpersonen abgesondert. Wallner nannte das Contact Tracing gemeinsam mit weiteren Flächentests und einer in Aussicht stehenden Impfung die Säulen der Pandemiebekämpfung. So könne man gegen einen möglichen dritten Lockdown ankommen. Es sei denkbar, dass man bereits im Jänner die nächste Flächentestung durchführen werde.