Landeshauptmann Markus Wallner im Interview
ORF Vorarlberg
ORF Vorarlberg
Coronavirus

Massentests: Wallner für Schulterschluss

Nach einer Videokonferenz am Montag haben Bund und Länder mit den konkreten Planungen für die von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) für Dezember angekündigten CoV-Massentests begonnen. Für Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) steht fest, dass diese Massentestungen nur gelingen können, „wenn alle im Land an einem Strang ziehen.“

„Dafür brauchen wir die Mitarbeit der Bevölkerung, jeder einzelne kann jetzt einen Beitrag leisten und ich bitte die Bevölkerung jetzt schon, sich an diesen Tests zu beteiligen“, so der Landeshauptmann im Interview mit dem ORF Vorarlberg. Für die Durchführung werde man „in bewährter Vorarlberger Manier“ mit allen Hilfs-, Rettungs- und Sicherheitsorganen noch am Dienstagnachmittag Kontakt aufnehmen. „Was ich mir wünschen würde, wäre ein Schulterschluss aller ehrenamtlichen Organisationen im Land im Bereich des Hilfs- und Rettungswesens, um dieses Projekt auch wirklich gut durchzuziehen“, so Wallner.

Schrittweise Information über Abwicklung

Man werde das konkrete Vorgehen in den nächsten Tagen planen und schrittweise informieren, so der Landeshauptmann weiter. Vom Bund mit der Planung im Stich gelassen fühlt sich Wallner nicht: „Der Bund kann einiges beitragen, wenn er die Kosten übernimmt und uns ausreichend Testmaterial liefert. Das sind Dinge, die müssen natürlich funktionieren.“ Er gehe davon aus, das werde auch so sein, sagte Wallner. Auch die Unterstützung des Bundesheeres sei sehr wertvoll.

Durchfühung beim Land besser aufgehoben

Unter diesen Voraussetzungen glaube er, dass die gesamte operative Umsetzung letztlich im Land und auch in der Region hinunter bis zur Gemeinde liegen muss: „Dort weiß man besser, wie man das organisieren kann. Der Bund wir uns wohl kaum Personal stellen können, das vor Ort zu machen. Von daher soll jetzt jeder seine Aufgabe erledigen, dann haben alle was davon.“

Beispiel Südtirol: Ein Prozent Positive entdeckt

Man habe außerdem die Erfahrungen der Massentests in Südtirol am Montag besprochen, so der Landeshauptmann. Dort hätte die Bevölkerung das gut angenommen und es sei etwa ein Prozent der Bevölkerung positiv getestet worden. Wenn man das auf Vorarlberg umrechne, käme man etwa auf 4.000 Infektionen.

„Wir wissen natürlich nicht, wie viele teilnehmen werden. Aber theoretisch bestünde die Möglichkeit in einem Massentestdurchgang sozusagen so viele Positive zu finden, wie wir jetzt aktive positive Fälle überhaupt haben.“ Also könne es schon gelingen 2.000 oder 3.000 positive Fälle zu identifizieren und abzusondern: „Und damit einen ersten guten Beitrag zu leisten, das Infektionsgeschehen zu senken.“