„Das war fünf Meter vor meinem Landgasthof. Im Auto hatten wir keine Angst, aber wir gehen oft abends mit Stirnlampe walken, da muss ich ihm eigentlich nicht begegnen“, sagt Karoline Motzer gegenüber vorarlberg.ORF.at.
Sie war auf dem Rückweg vom Yogatraining und hatte eine Kollegin dabei, als sie mitten auf der Straße einen Wolf ins Auge fasste und mit dem Handy fotografieren konnte. Das St. Galler Kantonalamt für Jagd und Fischerei hat die Fotos geprüft und bestätigt, dass es sich dabei eindeutig um einen Wolf handelt.
Wildbiologe sieht keine erhöhte Gefahr
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, kann der Wolf bei seinen Wanderungen immer wieder mal durch Siedlungen kommen, sagt Wildbiologe Hubert Schatz. Noch unwahrscheinlicher ist es, dass man den Wolf dann auch zu sehen bekommt. Denn solange er seine natürliche Scheu nicht verloren hat, nimmt er Reißaus und flüchtet. Insofern sei ein Wolf selbst im Siedlungsgebiet für einen Menschen nichts problematisches, sagt Schatz.
Angriff nicht wahrscheinlich
Ein Angriff ist nicht wahrscheinlich, es gebe keine erhöhte Gefahr. Anders sei es, wenn es nicht beim seltenen Ereignis bleibt, sondern sich der Wolf öfter im Ort blicken lässt. Dann müsse man ihn genau beobachten, sagt der Wildbiologe. Für den Menschen bestehe nur dann Gefahr, wenn der Wolf auf einen zugeht. Schatz rät möglichst auf Distanz zu bleiben und ihm nicht entgegegen zu gehen. Auch ein lauter Schrei sollte einen Wolf, der sich normal verhält, in die Flucht schlagen.