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Umwelt

Ungewöhnlich: Derzeit keine Wölfe im Land

Obwohl Vorarlberg von Ländern mit Wölfen umgeben ist, bleibt die Situation im Land ruhig. Dennoch gehen die Experten davon aus, dass spätestens im Herbst Wölfe auch in Vorarlberg auftauchen. Am Donnerstag haben Bauern im Schweizer Sarganserland erneut mehrere gerissene Schafe gefunden.

Auf einer Alpe im Gemeindegebiet von Flums, nur rund 20 Kilometer Luftlinie von Vorarlberg entfernt, hat ein Wolf mehrere Schafe gerissen. Obwohl die Schafe auf der Weide durch Elektrozäune geschützt sind, waren es seit Wochenbeginn insgesamt 19, heißt es im „St.Galler Tagblatt“.

Sechs Rudel im Kanton Graubünden

Laut dem Vorarlberger Wildökologen Hubert Schatz müssen sich die Bauern in Vorarlberg derzeit keine derartigen Sorgen machen. Es sei nahezu verblüffend, meint Schatz, Vorarlberg ist von Ländern umgeben in denen es überall mehr und mehr Wölfe gibt. Im Kanton Graubünden wurden sogar schon sechs Rudel gezählt. In Vorarlberg selbst ist die Situation aber unverändert ruhig, laut Schatz sogar auffallend ruhig.

Letzter Wolfriss im Frühjahr

Es gab zwar gerade erst jetzt, Anfang der Woche, einen Verdachtsfall im Silvrettagebiet, laut Schatz konnte der Fall aber nicht bestätigt werden. Der letzte wirklich bestätigte Wolfsriss war im Frühjahr. Da hat ein Wolf, der erwiesenermaßen aus Brandenburg in Deutschland stammt, ein Reh in Sibratsgfäll gerissen.

Wölfe zeigen sich oft erst im Spätsommer

Schatz geht jedoch davon aus, dass es in Vorarlberg nicht so ruhig bleibt. Dazu sind es einfach zu viele Wölfe in der Umgebung – in Deutschland, in der Schweiz, aber auch in Südtirol und in Italien. Schatz sagt, man muss jederzeit damit rechnen, dass Wölfe auftauchen. Oft sei es so gewesen, dass sie sich erst im Spätsommer oder Herbst in Vorarlberg gezeigt haben.

Zusammentreffen unwahrscheinlich aber nicht unmöglich

Das Zusammentreffen mit einem Wolf ist vor allem eines: sehr unwahrscheinlich. Da das Revier eines Wolfes aber mehrere Hundert Quadratkilometer umfassen kann und damit auch mit großer Wahrscheinlichkeit Siedlungen mit einschließt, ist eine sehr kleine Chance für ein „Date“ mit einem Wolf alsgegeben, heißt es beim Naturschutzbund Österreich.

Verhaltensregeln bei Wolfsbegegnungen

  • Stehen bleiben und ruhig verhalten. Im Normalfall zieht sich der Wolf von selbst zurück. Vor allem junge, unerfahrene Wölfe sind meist neugieriger und weniger scheu als ältere Wölfe.
  • Panische Bewegungen, wildes Kreischen und fluchtartiges Wegrennen unbedingt vermeiden.
  • Dem Tier nie den Rücken zudrehen.

Läuft der Wolf nicht von selbst weg:

  • Laut sprechen und kräftig in die Hände klatschen.
  • Nicht weglaufen, unter Blickkontakt langsam rückwärts weggehen.
  • Sollte der Wolf wider Erwarten sogar folgen, stehenbleiben und versuchen ihn einzuschüchtern: Groß machen und lautstark anschreien. Das hält den Wolf auf Distanz.