Viele Kulturschaffende im Land fordern nun Protest. Mirjam Steinbock, die Geschäftsführerin der Interessensgemeinschaft (IG) für autonome Kulturarbeit in Vorarlberg, hält allerdings mehr von einer Solidarisierung. „Die Kunst und Kultur hat per se auch die Aufgabe in den Widerstand zu gehen, zu reflektieren, aufzuzeigen. Die Art und Weise wie man es macht, ist jetzt entscheidend“, sagt Steinbock.
Man sei in einem sehr guten Austausch mit den Mitgliedern und den anderen Interessensvertretungen, so die Geschäftsführerin der IG Kultur Vorarlberg. Oberstes Ziel sei es, dass es ein Überleben der Kunst- und Kulturszene in Vorarlberg und Österreich gibt.
„Es braucht Auffangnetze für alle“
Während Wirtschaftsbetriebe, die nun schließen müssen, Ausgleichszahlungen vom Bund erhalten sollen, ist das für den Kulturbereich nicht klar festgelegt. Hier brauche es angepasste Hilfen, vor allem für Künstlerinnen und Künstler, bei denen die Abrechnung über die Umsätze des Vorjahres schwierig sind.
„Die Leute können nichts dafür, dass sie jetzt nicht mehr arbeiten können und keine Perspektive mehr haben. Und wenn sich schon alle an die Maßnahmen halten müssen, dann braucht es auch für alle Konditionen und Auffangnetze“, sagt Steinbock. Aus ihrer Sicht wäre es nun auch wieder an der Zeit, über die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens zu diskutieren.
Lockdown für Museen überraschend
Unverständlich ist für manche, dass auch Museen und Kunsthäuser zusperren müssen, während Geschäfte offenlassen dürfen. Es gehe darum, soziale Kontakte so weit als möglich zu reduzieren, so begründet Kulturlandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) die Tatsache, dass auch Museen und Kunsthäuser ab Dienstag ihre Pforten schließen müssen. Die Verordnung kam etwa für das vorarlberg museum und das Kunsthaus Bregenz überraschend, wird von den Häusern aber mitgetragen – aus Solidarität, wie Kunsthaus-Direktor Thomas Trummer betont.
Kulturschaffende zu Maßnahmen
Es sind schwarze Tage für die Kulturschaffenden. Dass Theater und Konzertsäle einen Monat lang geschlossen bleiben, das ergibt sich schon aus der nächtlichen Ausgangssperre. Aber warum müssen auch Museen und Kunsthäuser schließen? Und wie reagieren die Häuser darauf?