Ursprünglich wollte der österreichische Künstler Albert Mayr sein Stück für Sechs Ruderer auf dem Bodensee aufführen. Aufgrund der Coronavirus-Krise zeigt er seine Installation nun in der Galerie Lisi Hämmerle in Bregenz. Über einzelne Bildschirme sieht man Menschen beim Rudern zu. Sie ziehen an Seilen und erzeugen dabei Geräusche. Es sind Töne zu hören, die gemeinsam schlussendlich einen Kanon bilden. Ein Sinnbild dafür, was entstehen kann, wenn man „gemeinsam an einem Strang zieht“.
3D-Effekt in schillernden Farben
Etwas Meditatives haben auch die Bilder des Belgiers Jus Juchtmans. Seine Gemälde aus vielen Schichten Farbe erinnern an Filme in 3D. Die Galerie c.art in Dornbirn hat den belgischen Künstler seit vielen Jahren in ihrem Programm – nun sind seine Kunstwerke auch eine der ersten, die am neuen Standort gezeigt werden. Johannes Boch und Belinda Prantl-Boch sind im März mit ihrer Galerie umgezogen.
„Zwei Tage nachdem wir eingezogen sind, war der Lockdown und wir mussten die Eröffnung verschieben. Das hat dem ganzen aber keinen Abbruch getan. Wir hatten eine schöne Eröffnung im Juni über zwei Tage hinweg und hatten inzwischen schon die erste Ausstellung, die auch wieder über zwei Tage geöffnet war. Das wird jetzt wahrscheinlich Usus und macht auch wirklich Sinn“, erklärt Boch. Zu finden ist ihre Galerie nun im Gewerbepark am Fischbach in Dornbirn. Geöffnet ist immer mittwochs bis samstags.
Zwischen Bewegung und Stillstand
In der Galerie.Z in Hard sind aktuell Kunstwerke von Drago Persic unter dem Titel „Tiere und Crashes“ zu sehen. In seiner Ausstellung zeigt der bosnische Künstler neue Bilder, die in den vergangenen Monaten während der Krise entstanden sind. Persics Bilder wirken oft wie kleine Bühnen oder wie Schnappschüsse aus einem Film. Sie zeigen den Moment zwischen Bewegung und Stillstand. Schwarz und Weiß stehen dabei im Mittelpunkt.
Kunst im Corona-Jahr
Die Künstlerinnen und Künstler haben im Corona-Jahr viele gute, neue Werke geschaffen. „Vorarlberg heute“ haben drei Galerien besucht.
„Die Katastrophe, das Drama heutzutage findet sich in den ‚Crashes‘ wieder, die auch im Titel enthalten sind und das Pendant dazu sollte auch ein humorvoller Moment sein. Das sind die Katzen und der Hund“, beschreibt Persic. Die Ausstellung ist noch bis 14. November in der der Galerie.Z in Hard zu sehen. Die Coronavirus-Pandemie habe den Kunstmarkt verlangsamt. Die Leute würden sich jetzt mehr Zeit für die Kunst nehmen, sind sich die Galeristen einig.