Die Lage wird täglich ernster, die Eindämmung des Virus funkioniere derzeit nicht gut, sagt Landeshauptmann Markus Wallner im Radio Vorarlberg-Interview am Dienstag. Die Politik habe die Situation derzeit noch im Griff, jedoch können Bund und Land nur klare Regeln aufstellen und kommunizieren, daran halten müsse sich die Bevölkerung. Gegenwertig sei die Situation nicht ungefährlich, bekräftigt Wallner – mehr dazu in: Erstmals über 200 Neuinfektionen.
Kontaktverfolgung noch kein Problem
Dass Vorarlberg zur Bewältigung des Arbeitsaufkommens beim Contact Tracing das Angebot der AGES annimmt, bedeute nicht, dass sich das Land nicht gut vorbereitet habe auf die zweite Welle im Herbst. Im Gegenteil, in Vorarlberg funktioniere die Kontaktverfolgung wesentlich besser als in Restösterreich, so Wallner. Das Kontrollteam wurde über den Sommer verzehnfacht, derzeit seien 220 Personen im Einsatz. Das Angebot der AGES sei angenehm, werde kurzfristig auch angenommen, mehr aber auch nicht.
Immer mehr Patienten auf der Intensivstation
Momentan können die Spitäler die nötigen Kapazitäten noch stemmen, meint Wallner. Derzeit liegen 69 Patienten im Krankenhaus, elf davon auf der Intensivstation, wiederum sieben davon müssten beatmet werden. Die Krankenhausaufenthalte aufgrund des Coronavirus seien in den letzten Tagen ebenfalls stark angestiegen. Die weitere Entwicklung müsse definitiv beobachtet werden, wir werden es aber schaffen, sagt Wallner.
Wallner schließt zweiten Lockdown nicht aus
Laut dem Landeshauptmann muss der Wintertourismus derzeit noch nicht abgeschrieben werden. Aber man müsse davon ausgehen, dass die deutschen Gäste ausbleiben werden, und das sei jeder zweite Gast im Winter. Das ist eine ernste Bedrohung für den Wintertourismus, da ist sich Wallner sicher. Dennoch werde die Wintersaison nicht komplett ausfallen, aber definitiv auf einem geringeren Level stattfinden. Dass es im Dezember zu einem zweiten Lockdown kommen könnte, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montag angedeutet hat, will Wallner noch nicht glauben. Ausschließen kann er es aber auch nicht – mehr dazu in: Zweiter Lockdown wäre für Kurz „Ultima-Maßnahme“.