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©studio v-zwoelf – stock.adobe.com
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Politik

Reisewarnung: Möglichkeiten werden geprüft

Die Wintersaison steht vor der Tür, und die deutsche Reisewarnung schwebt wie ein Damoklesschwert über der Branche. In einer Pressekonferenz am Mittwoch sagte Tourismuslandesrat Christian Gantner (ÖVP), er wisse von Überlegungen, juridisch gegen die Einstufung vorzugehen.

Gantner will die Hoffnung für die Wintersaison nicht aufgeben – so habe auch im Frühjahr niemand gedacht, dass die Sommersaison so respektabel verlaufen würde. Bezüglich der deutschen Reisewarnung gebe es bereits politische und diplomatische Gespräche mit dem Nachbarland Deutschland.

Winterkodex für Tourismus

Angesichts der Reisewarnung vor allem von Deutschland für Vorarlberg ist die Tourismusbranche verunsichert. Laut Heike Ladurner-Strolz von der Hoteliervereinigung arbeiten viele Hotels derzeit daran, wie sie durch den Winter kommen können – etwa mit Öffnungszeiten nur am Wochenende oder mit dem Verzicht auf das Abendmenü.

Gantner: Schweiz hat sich daran gehalten

Er wisse auch von Überlegungen, juridisch gegen die Einstufung vorzugehen, so Gantner. Außerdem gebe es im deutschen Gesetz einen Paragrafen, der vorsehe, dass Deutschland mit Ländern, die ähnliche Schutzkonzepte haben, auch Vereinbarungen abschließen könne, die zu Ausnahmen von der Quarantänepflicht führen könnten. Diese Stoßrichtung wolle man forcieren.

Eine Lanze brach Gantner für die Schweiz, die sich klar dazu bekannt habe, keine Reisewarnungen gegenüber Nachbarländern mehr auszusprechen. Die Schweiz habe sich daran gehalten, so Gantner.

Schützinger: „Es wird eine Wintersaison geben“

„Es wird eine Wintersaison geben“, so Tourismusdirektor Christian Schützinger in der Pressekonferenz. Natürlich stellten die Reisewarnungen ein großes Problem dar, aber es gebe noch andere Länder wie zum Beispiel die Schweiz, die auch Schützinger lobend erwähnte. Und auch die 48-Stunden-Regelung in Bayern und Baden-Württemberg ließen auf Tagesgäste hoffen.

Aufhebung für Wallner in weiter Ferne

Von einer Aufhebung der deutschen Reisewarnung sei Vorarlberg derzeit „meilenweit“ entfernt, hatte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) angesichts der aktuellen CoV-Zahlen am Dienstag gesagt. Er ist auch nicht sonderlich optimistisch, dass diese Warnung noch heuer aufgehoben werden könnte.

Kostenlose CoV-Stornoversicherung für alle Betriebe

Gantner und Schützinger stellten bei der Pressekonferenz am Mittwochvormittag die Strategie für die Wintersaison vor. Die Sicherheit des Gastes stehe im Mittelpunkt der landesweiten Strategie, hieß es.

Ein großer Punkt dabei soll eine kostenlose Coronavirus-Stornoversicherung sein, die es für alle Betriebe – vom Privatzimmer bis zum Fünfsternhotel – geben wird. Damit sollen weitere frühzeitige Stornierungen verhindert und neue Buchungen generiert werden, sagte Gantner. Diese Versicherung gelte auch für bereits getätigte Buchungen und umfasse alle Gäste in allen Betrieben, die Gästetaxe zahlen, im Falle einer CoV-Erkrankung – mehr dazu in Stornoversicherung für Urlauber in Vorarlberg (vorarlberg.ORF.at).

Hilfe bei Gästeregistrierung

Hilfe soll es auch bei der Gästeregistrierung geben. So werde es ein digitales Tool für eine landesweite digitale Gästeregistrierung geben. Über einen QR-Code wird die Telefonnummer des Gastes registriert. Dieser Code könne auch im Handel sowie in allen anderen Dienstleistungsbereichen verwendet werden.

Die regelmäßigen Gratistests von Mitarbeitern im Tourismusbereich sollen außerdem erweitert werden. Auch Skischulen, Bergführer und Zimmervermieter könnten das Angebot nutzen, so Gantner.