Die Sperrstunden-Regelung in Vorarlberg bleibt vorerst aufrecht. Das heißt, in Lokalen und Restaurants ist auch weiterhin um 22.00 Uhr Schluss. Das haben Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP), Tourismuslandesrat Christian Gantner (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) Vertretern aus Gastronomie und Tourismus am Donnerstag bei einer Sitzung bekannt gegeben. Diese reagieren mit Kritik und Unverständnis.
Das Ziel sei es, Vorarlbergs Sieben-Tage-Inzidenz nachhaltig wieder unter einen Wert von 50 zu senken. Derzeit liege sie bei 92,7. Gemeinsam mit Tirol und Salzburg hat Vorarlberg vor zwei Wochen die Sperrstundenregelung von 22.00 Uhr in Kraft gesetzt. Diese wird damit auf noch unbestimmte Zeit verlängert.
Enttäuschung und Ratlosigkeit im Tourismus
Die Tourismus-Spartenvertreter zeigen sich nach der jüngsten Sitzung mit dem Land schwer enttäuscht und orten Perspektivlosigkeit der Politik. Man habe versucht, den Regierungsvertretern mit Zahlen und Fakten deutlich zu machen, was diese frühe Sperrstunde für die Branche bedeute.
Diese hätten sich aber nicht einmal auf einen Kompromiss – 23.00 Uhr – eingelassen, so Mike Pansi, Fachgruppenobmann der Gastronomie. Seit Einführung der Coronavirus-Maßnahmen in der Gastronomie vor zwei Wochen stieg die Zahl der Arbeitslosen um 630 Personen. Die Entscheidung gegen eine Lockerung wurde von einigen Unternehmern noch abgewartet, sagt Pansi. Jetzt aber werden leider noch weitere Betriebsschließungen und Arbeitslose folgen.
Die Vorverlegung der Sperrstunde werde zu mehr unkontrollierbaren Privatpartys führen und somit zum Bumerang werden, warnte die Gastronomie bereits Ende September – mehr dazu in: Gastronomie: Sperrstunde könnte Bumerang werden. Viele Gastronomiebetreiber sehen ihre Existenz bedroht. Bereits jetzt würden Weihnachtsfeiern storniert, die in einigen Betrieben bis zu 30 Prozent des Umsatzes ausmachten. Die Abwanderung in die Schweiz und vor allem ins Private täten ihr Übriges.