Schulkinder der Volksschule Lingenau halten Abstand voneinander im Klassenzimmer
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Bildung

CoV-Management an Schulen kritisiert

Die Lage an den Schulen spitzt sich durch die Ausbreitung des Coronavirus zu, sagt die Lehrergewerkschaft und verlangt Maßnahmen. Immer mehr Schulkinder und Lehrkräfte werden positiv getestet. Bildungslandesrätin Schöbi-Fink (ÖVP) weist die Vorwürfe zurück.

Es fehle an Personal und die Klassenzimmer seien teilweise zu klein, um den Mindestabstand einzuhalten, sagt die Gewerkschaft. Sie kritisiert, dass die Landesregierung aus dem Lockdown nichts gelernt habe. Freizeitpädagogen könnten an den Schulen aushelfen, sagt Gerhard Pušnik von der Vorarlberger LehrerInnen Initative.

Schulklassen sind wie Haushaltsgemeinschaften

Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) weist die Vorwürfe zurück. Sie verstehe zwar den Unmut der Lehrer in der derzeitigen Ausnahmesituation, das Krisenmanagement funktioniere aber bestens.

Die Lehrervertreter haben beispielsweise kritisiert, dass es in Klassen mit mehr als 25 Schülern fast unmöglich sei, Abstand zu halten. Das sei auch gar nicht nötig, sagt Schöbi-Fink, denn es sei auf Bundesebene festgelegt worden, dass Klassen im Grunde Haushaltsgemeinschaften bilden und dass Abstandsregeln deshalb nicht zur Anwendung kommen.

Außerdem hätten die vergangenen Monate gezeigt, dass sich meist nicht die Schulkinder mit dem Coronavirus infizieren, sondern die Lehrkräfte.

Personelle Unterstützung wird geprüft

Freizeitpädagogen leisten aus Sicht der Bildungslandesrätin eine wertvolle Arbeit an den Schulen, aber es wäre irritierend, wenn die Freizeitpädagogen im fachlichen Unterricht eingesetzt würden. Stattdessen habe man sich an die Pädagogische Hochschule gewandt, falls man Unterstützung brauche. Auch im administrativen Bereich könnte es bald Unterstützung für die Schulen geben – und zwar durch langzeitarbeitslose Menschen. Derzeit werde geprüft, ob und wie das machbar wäre, sagt Schöbi-Fink.

Schulschließungen vermeiden

Dem Vorschlag, Hybrid-Unterricht anzubieten – also teils in der Schule, teils online von zuhause aus – kann die Bildungslandesrätin hingegen nichts abgewinnen. Es sei wichtig, dass sich Schülerinnen und Schüler in der Schule treffen und sich dort austauschen können. Oberstes Ziel sei es weiterhin, Schulschließungen zu vermeiden.