Stifte, rote Kinderschuhe, Handy, Blöcke und Schultasche – Schule – Bildung
Pixabay/Wokandapix
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Bildung

Lehrergewerkschaft gegen Bildungssparkurs

Die Vorarlberger PflichtschullehrerInnengewerkschaft fordert am heutigen Internationalen Lehrertag zusätzliches Personal, Unterstützung der Problemschulen im städtischen Raum und ein Ende der Kürzungen bei den Stundenkontingenten. Das Sparen im Bildungsbereich müsse ein Ende haben, gerade in CoV-Zeiten.

Anlässlich des Internationalen Lehrertages erinnert Alexandra Loser, Vorsitzende der Vorarlberger PflichtschullehrerInnengewerkschaft, an die Missstände im österreichischen Bildungssystem. Das Coronavirus und die daraus resultierenden chaotischen Maßnahmen würden alle bisherigen Probleme im Bildungssystem überdecken, sagt Loser.

Während in der Vergangenheit Vorarlberg mit zusätzlichen finanziellen Mittel die Pflichtschulen gefördert habe, wehe nun bildungspolitisch ein eiskalter Wind durch Vorarlberg, bedauert die Lehrergewerkschafterin. „Viele Pädagogen beschweren sich, dass den Schulen viel zu viel Bürokratie aufgebürdet werde“, so Loser. Der Lehrermangel verschärfe die ganze Angelegenheit zusätzlich.

Porträtfoto von Alexandra Loser, Vorsitzende der Pflichtschullehrer-Gewerkschaft.
Privat
Alexandra Loser ist seit 21 Jahren Hauptschullehrerin und seit 2009 Personalvertreterin und Gewerkschaftsmitglied. Seit Juli 2020 hat sie den Vorsitz der Vorarlberger PflichtschullehrerInnengewerkschaft inne.

Forderungen wurden bisher nicht umgesetzt

Jahrelange Forderungen der Lehrergewerkschaft wurden bisher nicht realisiert: zusätzliches Unterstützungspersonal, eine administrative Entlastung durch Sekretariatspersonal, Doppelbesetzung in der Volksschule, notwendige Unterstützung der Problemschulen im urbanen Bereich, Ende des „Bürokratiewahnsinns“ und Ende der Kürzungen bei den Stundenkontingenten.

„Auf schöne Politikerreden anlässlich des heutigen Tages, können wir gerne verzichten“, meint Loser. „Das österreichische Bildungssystem braucht endlich all jene jahrelang geforderten zusätzlichen Ressourcen, um die Schule und die Kinder zukunftsfit zu machen.“ Doch stattdessen werde momentan in Vorarlberg der Sparstift im Bildungswesen angesetzt.

Loser: Sparmaßnahmen müssen aufhören

Loser fordert deshalb von der Vorarlberger Landesregierung, mit den Kürzungen bei den Stundenkontingenten aufzuhören. Die Gewerkschafterin verlangt von der verantwortlichen Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) endlich mit dem Sparen im Bildungsbereich aufzuhören und ein Machtwort gegenüber der Bildungsdirektion zu sprechen, die den Spargürtel immer enger ziehe.

Gerade in der jetzigen Coronavirus-Zeit, seien aber Kürzungen das Letzte, was die Schulen brauchen könnten. „Auf den Bund müssen wir nicht warten“, meint die Lehrergewerkschafterin. Vorarlberg müsse selbst das Bildungsruder in die Hand nehmen und eigene finanzielle Zuschüsse leisten.