Den Vorwurf, er habe keine guten Ideen für die Zukunft, weist Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) zurück. „Es gibt selbstverständlich ein sehr umfassendes Stadtentwicklungskonzept für Bregenz. Ein Stadtleitbild Bregenz, das wir im Februar unter Einbildung alles Fraktionen vorgestellt haben. Es ist vereinbart, dass das gemeinsam mit allen politischen Mandataren und mit der Bevölkerung aufgearbeitet wird“, sagt der Bürgermeister.
Opposition gegen Bürgermeister Linhart
Es ist nicht das erste Mal, dass die gesamte Opposition in Bregenz Stimmung gegen die schwarz-grüne Rathauspolitik macht. Bei einer Pressekonferenz wurde ein gemeinsamer Antrag präsentiert.
Insbesondere das Projekt Bahn sei ein Projekt, das eine längere Zeitspanne in Anspruch nehmen würde. „Meine Aufgabe ist es da dran zu bleiben und das mache ich seit ich Bürgermeister bin“, so Linhart. Zu den Attacken der anderen Parteien sagt er, im Wahlkampf würden die Töne eben etwas rauer.
Bereits Mitte Juli waren sich die Spitzenkandidaten vom Team:Bregenz, FPÖ und NEOS plus einig: Die Stadtentwicklung wird in Bregenz zu nachlässig behandelt. Es gebe keine größere Planungsperspektive, stattdessen nehme ein „Fleckerlteppich von populistischen Maßnahmen“ vor jeder Wahl zu.
Großflächiges Stadtentwicklungskonzept für Bregenz
Die Spitzenkandidaten der jeweiligen Parteien für Bregenz Alexander Moosbrugger (NEOS), Michael Ritsch (Team Bregenz) und Philipp Kuner (FPÖ) wollen einen Stadtentwicklungsplan bis ins Jahr 2050. Dazu wird nach der Wahl am 13. September ein gemeinsamer Antrag in der Bregenzer Stadtvertretung eingebracht. Um ihren gemeinsamen Antrag durchzubringen, hoffen die drei Parteien auf gemeinsam mehr als 50 Prozent der Stimmen bei den Gemeindewahlen.
„Der amtierende Bürgermeister Markus Linhart ist seit knapp 8.000 Tagen im Amt. In all diesen Jahren hat er das Thema Bahn mehr oder weniger ignoriert. Jetzt schreibt er einen Brief an die Infrastrukturministerin: Beim Bahnausbau soll doch bitte endlich etwas passieren. Das ist ein so billiger Wahlkampf-Gag, dass ich zuerst an einen Scherz geglaubt habe", kritisiert Michael Ritsch vom Team:Bregenz.
Kritik gibt es auch für die Grünen: „Nach 15 Jahren Regierungstätigkeit kommen auch die Grünen drauf, dass die Gestaltung des Stadtteilzentrums Weidach endlich in Angriff genommen werden soll“, so Ritsch. Und bei der Achsiedlung geben sie offen zu, dass der Stadtteil „weniger politische Aufmerksamkeit genießt“ als andere.
Bahntrasse unter die Erde
„Durch die jetzige Bahntrasse wird die Stadt durchschnitten. Durch die Verlegung der Bahn unter die Erde können wir den freien Bodenseezugang sicherstellen, somit die Lebens- und Aufenthaltsqualität in Bregenz deutlich steigern und zudem die freiwerdenden Flächen attraktiv nutzen", so Philipp Kuner (FPÖ). ÖVP-Bürgermeister Linhart behandele dieses wichtige Zukunftsprojekt seit Jahren nur oberflächlich.
Alexander Moosbrugger (NEOS plus) kritisert, dass ein ‚Big Picture‘ fehlt. Weder die ÖVP noch die Grünen hätten es in den letzten Jahren geschafft, beim Thema Stadtentwicklung etwas Nachhaltiges zu erarbeiten, dass auch allgemein hin akzeptiert wird.