Coronavirus

Screening-Testungen werden verstärkt

Das Land verstärkt die Screening-Testungen in Vorarlberg. Nachdem in Frastanz in einem Arbeiterwohnhaus mehrere Zeitarbeiter positiv getestet wurden, sollen nun Screening-Testungen in Gemeinschaftsunterkünften verstärkt werden, sagt Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP).

Asymptomatische Erkrankte

Bei den Screening-Testungen werden Risikobereich ohne Symptome getestet. Die Tests sind freiwillig. Durch diese Tests sollen asymptomatische Erkrankte entdeckt werden.

Im Mittelpunkt des Testprogramms stehen laut Rüscher Unternehmen, die ein erhöhtes Infektionsrisiko aufweisen wie z.B. Leasingfirmen, Großbäckereien, Fleischzerlegungs- und verarbeitungsbetriebe oder landwirtschaftliche Betriebe mit Saisonarbeitskräften. Zudem gelte das Angebot für größere Gemeinschaftsunterkünfte, wie Wohnheime für Zeitarbeiter, Asyl- und Wohnungsloseneinrichtungen.

Die Screening-Tests sind grundsätzlich freiwillig. Rüscher hofft aber, dass durch aktives Ansprechen der Betriebe die Inanspruchnahme deutlich erhöht werden kann. In der Landessanitätsdirektion wurde dazu eine Anlaufstelle eingerichtet. Der Gemeindeverband hat seine Unterstützung zugesagt.

Arbeiterwohnhaus in Frastanz betroffen

In einem Arbeiterwohnhaus in Frastanz sind bis dato sieben Coronavirus-Fälle bestätigt worden. Am Freitagvormittag wurden weitere Bewohner getestet, die Ergebnisse soll es in den nächsten Tagen geben. Fast 50 Mitbewohner sind unter Quarantäne gestellt – mehr dazu in Zeitarbeiter in Frastanz unter Quarantäne.

Grüne kritisieren Arbeits- und Lebensbedingungen

In diesem Zusammenhang machen die Grünen auf die allgemeinen Arbeits- und Lebensbedingungen von Zeitarbeitern in Vorarlberg aufmerksam. Sie sei prekär, kritisiert Grünen-Tourismussprecherin Nadine Kasper. Die Lebensumstände dieser Menschen stehe im krassen Gegensatz zu jenen luxuriösen Bauprojekten, für die die Frauen und Männer aus Osteuropa angeheuert worden sind. Diese Art der Gewinn-maximierung auf Kosten der Arbeiterschaft müsse abgestellt werden.

Kritik vom ÖGB

ÖGB-Landes-Vorsitzender Reinhard Stemmer kritisiert die Art und Weise, wie Zeitarbeiter nach Vorarlberg gelockt werden. In den Bau-Ausschreibungen seien keinerlei sozialen Kriterien zu finden. Dadurch komme es zu Lohn-Dumping und in weiterer Folge zu prekären Wohnverhältnissen. Stemmer fordert auch mehr Kontrollen durch das Arbeitsinspektorat.