Huber Holding
Stefan Krobath/ORF
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Wirtschaft

Wäschehersteller Huber vor Insolvenz

Der Vorarlberger Wäschehersteller Huber steht vor der Insolvenz. 120 Jobs sollen in Vorarlberg abgebaut werden. Vier Unternehmensbereiche sind davon betroffen.

Huber wird nach eigenen Angaben in ein gerichtliches Sanierungsverfahren gehen und 123 Mitarbeiter abbauen, den Großteil davon in Vorarlberg. Bei den betroffenen Gesellschaften handelt es sich um die Huber Holding AG, die Arula GmbH, die Huber Shop GmbH sowie die Huber Tricot GmbH. Neben diesen vier Unternehmen sind keine weiteren Konzerngesellschaften betroffen, heißt es vonseiten des Vorstands.

Finanzielle Schwierigkeiten

Der Geschäftsbetrieb in allen Gesellschaften der Huber Gruppe läuft unverändert weiter, die Liquidität ist in Abstimmung mit den finanzierenden Banken gesichert, so das Unternehmen. Eine andere Überbrückung der durch die Coronavirus-Krise verursachten Umsatz- und Liquiditätslücken sei bedauerlicherweise trotz aller Bemühungen bisher nicht möglich gewesen, trotz einer „äußerst positiven Geschäftsentwicklung nach Wiedereröffnung des Handels“, so Michael Krauledat, Vorstand der Huber Holding AG.

Seit Monaten wurde über finanzielle Schwierigkeiten des Unternehmens gemunkelt – mehr dazu in Textilunternehmen in finanzieller Notlage (vorarlberg.ORF.at).

Wäschehersteller Huber vor Insolvenz

Der Vorarlberger Wäschehersteller Huber steht vor der Insolvenz. 120 Jobs sollen in Vorarlberg abgebaut werden. Vier Unternehmensbereiche sind davon betroffen.

Lange Firmengeschichte

1908 startete Josef Huber als Familienbetrieb und produzierte Unterwäsche für das Heer. 2006 übernahm Huber Verkaufsstellen von Palmers, 2007 stieg sie bei Wolff ein. Heute gehört die Holding der chinesischen Benger Brands Ltd.

120 Arbeitsplätze in Vorarlberg betroffen

Betroffen vom Stellenabbau sind nach Angaben von Gewerkschafter Bernhard Heinzle 120 Mitarbeiter, alle in Vorarlberg. Dass weitere, die in den Huber-Shops arbeiten, dazu kämen, sei nicht ausgeschlossen.

Für die Betroffenen plane man eine Arbeitsstiftung und sei diesbezüglich bereits in Gesprächen mit dem Land Vorarlberg und dem Arbeitsmarktservice (AMS). Die abgebauten Stellen beträfen sowohl den Handel als auch die Produktion und die Verwaltung. Die Mitarbeiter seien derzeit in Covid-19-Kurzarbeit und erhielten daher bereits jetzt weniger Lohn. „Die Verunsicherung ist natürlich groß“, beschrieb Heinzle die Stimmung.

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Ein Schaufenster mit Schaufensterpuppen.
ORF Vorarlberg
Ein Schaufenster mit Schaufensterpuppen.
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Der Eingang zu einem Huber-Wäsche-Shop.
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Das Fabriksgebäude des Wäscheherstellers Huber.
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Nach Angaben des Unternehmens, das im vergangenen Jahr einen Umsatz von 141 Mio. Euro erwirtschaftete, arbeiten rund 900 Mitarbeiter für die Gruppe, rund die Hälfte davon in Vorarlberg. Der Liquiditätsbedarf liege „unter 20 Millionen Euro“, so ein Sprecher der Holding. Die Rahmenbedingungen für ein Überleben wurde von Branchenkennern als schwierig bezeichnet.

HUber Holding Götzis
Stefan Krobath/ORF
Huber Holding Firmenzentrale in Götzis