Frau hinter Kleiderstange
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Wirtschaft

Modehandel droht Insolvenzwelle

Die Wirtschaftskammer warnt vor einer Insolvenzwelle im Modehandel. Laut Sparten-Obfrau Theresia Fröwis steht jedes dritte Unternehmen in dieser Branche vor der Insolvenz. Die Kurzarbeit helfe in dieser Coronavirus-Krise nur zum Teil.

Die Modegeschäfte im Land haben volle Regale mit neuer Frühjahrsware und diese muss bezahlt werden, erklärt Theresia Fröwis, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Die Ware werde in Kürze nur noch einen Bruchteil des ursprünglichen Preises Wert sein. Die Kauflust wird auch in den kommenden Monaten niedrig sein, sagt Fröwis.

Einkaufen Kleidung, Shopping
Unsplash/Lauren Fleischmann
Viele Mode-Unternehmen fürchten um ihre Existenz.

Branche fordert Entschädigung

Wenn es keine angemessenen Entschädigungen für das entwertete Warenlager gibt, werden die dramatischen Umsatzeinbrüche vielen Unternehmen zum Verhängnis werden. Die Branche fordert deshalb eine angemessene Entschädigung. In Vorarlberg gibt es aktuell rund 600 Betriebe im Bereich Mode-, Schuh- und Sportartikelhandel, die mit 800 Filialen vertreten sind und über 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.

Immer mehr Menschen in Kurzarbeit

Die Zahl der Menschen in Kurzarbeit steigt in Vorarlberg immer weiter, das zeigen die aktuellen Zahlen des Arbeitsmarktservice Vorarlberg. Bis jetzt sind beim heimischen Arbeitsmarktservice fast 5.000 Anträge auf die sogenannte COVID-19 Kurzarbeit eingegangen. Der Großteil davon, nämlich 4.900, entspricht den Vorgaben. Beim Rest fehlen laut AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter noch Daten.

Kurzarbeit
APA/BARBARA GINDL
5.000 Kurzarbeit-Anträge sind in Vorarlberg bereits eingegangen.

Zahlreiche Arbeitsplätze sollen dadurch gesichert werden

Bislang genehmigt sind schon über 4.600 Anträge. Die Bewilligungssumme liegt derzeit bei rund 495 Millionen Euro. Insgesamt können durch das Kurzarbeitsmodell derzeit 62.214 Arbeitsplätze gesichert werden.

Zahlreiche Betroffene benötigen Hilfe

Die Arbeiterkammer Vorarlberg unterstützt Familien, die aufgrund der aktuellen Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind und hilft beim Ausfüllen der Anträge für den Härtefonds des Bundes. Je nach Einkommen der Familie gibt es vom Staat maximal 1.200 Euro pro Monat zusätzlich – mehr dazu in: AK-Service für Corona-Opfer.