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ORF Vorarlberg
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Coronavirus

Fachärzte befürchten „Kollateralschaden“

Vor einem Monat wurde das Gesundheitswesen heruntergefahren, um für einen möglichen Patientenansturm wegen des Coronavirus gerüstet zu sein. Nun wird das System langsam wieder hochgefahren. Fachärzte befürchten, dass bei vielen Patienten zum Beispiel Tumor-Erkrankungen später oder noch gar nicht diagnostiziert wurden.

Nach Ansicht des Facharztes für Radiologie, Peter Mittelberger, hat der Shutdown die Ausbreitung des Virus zwar behindert, es seien dadurch aber bei tausenden Patienten Erkrankungen nicht diagnostiziert worden. Bei Tumorerkrankungen etwa würden dadurch die Heilungschancen erheblich geringer. Der „Kollateralschaden“ sei jetzt mit Sicherheit da, sagt Mittelberger.

Radiologie in Bregenz
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In der Radiologie Bregenz werden normalerweise rund 200 Untersuchungen pro Tag durchgeführt. Seit einem Monat sind es nur noch 20 pro Tag. v

Gesundheitsversorgung wird wieder hochgefahren

Dieser Tage wird die Gesundheitsversorgung wieder hochgefahren. Auch bei den niedergelassenen Allgemeinmedizinern. Sie ziehen grundsätzlich eine positive Bilanz. Die medizinische Grundversorgung sei jederzeit gesichert gewesen, sagt der Sprecher der niedergelassenen Ärzte, Burkhard Walla.

Es gebe aber Zahlen, die irritieren würden. Wie zum Beispiel, dass die erfasste Herzinfarkt-Rate in dieser Zeit stark abgenommen habe, sagt Walla. Warum das so sei, könne man derzeit aber nicht sagen.

Bilanz im Gesundheitswesen

Vor einem Monat wurde in ganz Österreich das Gesundheitswesen massiv heruntergefahren, um vor einem möglichen Patientenansturm wegen des Coronavirus gerüstet zu sein. Was diese Maßnahme gebracht hat, ist derzeit nicht genau messbar. In Facharztkreisen gehen aber viele von einem Kollateralschaden aus.