In Vorarlberg wird es noch einige Zeit dauern, bis die Schülerinnen und Schüler wieder normal in die Schule gehen können. Derzeit werden laut Schöbi-Fink ca. 200 Schülerinnen und Schüler von den Lehrerinnen und Lehrern zuhause nicht erreicht. Ein Grund sei, dass es Familien gibt, denen die digitale Ausstattung fehlt. Der Bund arbeite bereits daran, Computer für die Schulen zur Verfügung zu stellen, in Vorarlberg wolle man aber nicht solange warten, sagt Schöbi-Fink. Auch im Hinblick darauf, dass laut Bildungsministerium nach Ostern neue Inhalte über den digitalen Weg vermittelt werden sollen.
Um das Projekt realisieren zu können, sind Vorarlbergerinnen und Vorarlberger aufgerufen, Computer, die sie nicht mehr brauchen, und die nicht älter als zehn Jahre alt sind, zu spenden. Gebraucht werden können Laptops oder Standcomputer, aber auch Drucker sind gefragt. Wer einen Computer spenden will, kann auf einer Internetseite in einem Formular das Gerät eintragen. Die Hardware wird dann zuhause abgeholt. Bereits nächste Woche sollen die ersten Computer bei hilfsbedürftigen Familien ankommen.
Was wichtig ist
• Das Gerät sollte funktionsfähig sein
• Alter: 2012 oder jünger
• Speicher: mindestens 4 GB RAM
• Das Gerät sollte von Daten bereinigt und desinfiziert sein.
„Kein Kind darf verloren gehen“
Die „Marke Vorarlberg“ will erreichen, dass sich Vorarlberg bis 2035 zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder entwickelt, deshalb sei es wichtig, dass in dieser Situation kein Kind verloren gehe, sagt Heinz. Man müsse allen Kindern, eine bestmögliche Bildungschance bieten. Es gehe darum, allen Kindern die Möglichkeit zu geben, den Online-Unterricht mitverfolgen zu können. Jetzt geht es darum, schnell zu handeln, damit sich die Schere zwischen Schülern und Schülerinnen, die kein Endgerät haben nicht, nicht vergrößert, sagt Filzmaier. 1.000 Geräte werden ca. benötigt.
Projektteam stehen 200.000 Euro zur Verfügung
Dank eines finanziellen Beitrags durch die Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Vorarlberg und Technikland Vorarlberg, sowie der Unterstützung durch die Marke Vorarlberg und das Land Vorarlberg stehen dem Projektteam rund 200.000 Euro zur Verfügung. Dieses Geld wird dabei vollständig zur Beschaffung notwendiger Software-Tools und Lizenzen, eventueller Reparaturen und fehlender Hardware sowie dem Zugang zum Internet genutzt. Der große Teil der Arbeiten – insbesondere Reparatur und Support, werden ehrenamtlich geleistet.
Als organisatorische Unterstützung innerhalb des Projektes für die Marke Vorarlberg dient die Koordinationsstelle V-DIGITAL. Die Instandsetzung der gesammelten Geräte wird an drei Standorten durchgeführt: in Lustenau durch das Unternehmen S.I.E., in der Postgarage Dornbirn durch die Digitalen Initiativen, sowie in Rankweil durch ein Freiwilligen-Team rund um Roland Schaffer von Schaffer Software Engineering.
Für die Bedarfserhebung innerhalb der Schulen und die daraus folgende Verteilung der Geräte ist die Bildungsdirektion Vorarlberg und der Vorarlberger Bildungsservice (VOBS) verantwortlich. Die Firma Microsoft stellt die notwendigen Software-Tools in großer Stückzahl kostengünstig zur Verfügung. Einen besonderen Teil tragen zusätzlich Schülerinnen und Schüler der HTL Dornbirn bei, indem sie freiwillig den technischen Support der Geräte übernehmen.
Termin für Schulstart noch offen
Wann die Schulen wieder regulär geöffnet werden, ließ Bildungsminister Werner Faßmann (ÖVP) am Mittwoch offen. Erst nach Ostern werde man diese Entscheidung treffen – mehr dazu in ORF.at.