Bohrungen Rhesi
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Umwelt

Erkundungsbohrungen für „Rhesi“ starten

Für das internationale Hochwasserschutzprojekt „Rhesi“ beginnen weitere Erkundungsbohrungen, um den Untergrund zu sondieren. Bis zum Sommer 2020 sollen die Bohrarbeiten abgeschlossen sein.

Die Internationale Rheinregulierung (IRR) erwartet sich von den Erkundungsbohrungen wichtige Informationen über Grundwasserströme, Bodenbeschaffenheit und -aufbau entlang des Rheins von der Ill-Mündung bis zum Bodensee.

Untergrund bei Frutz wird untersucht

Die Untersuchungen sollen die Ergebnisse der 2013 durchgeführten Bohrungen ergänzen und Grundlage für die Umweltverträglichkeitsprüfungen sowie das in der Schweiz vorgesehene wasserbauliche Planverfahren sein, informierte die IRR am Donnerstag in einer Aussendung. Neben Abschnitten der Hochwasserdämme werde nun auch der Untergrund bei Brückenpfeilern und im Bereich der geplanten Damm-Abrückung bei der Frutz untersucht.

Aktuell arbeite man daran, alle notwendigen Unterlagen für die Einreichung des Hochwasserschutzprojekts zu beschaffen, teilte die IRR mit. „Die Daten, welche dabei gewonnen werden, fließen direkt in die weiteren Berechnungen und Planungen ein“, so „Rhesi“-Projektleiter Markus Mähr. „Rhesi“ soll 2021 zur Genehmigung eingereicht werden.

Baubeginn frühestens 2024

Der Baustart des Mammutprojekts „Rhesi“ („Rhein-Erholung-Sicherheit“) kann dann frühestens 2024 erfolgen. Die Bauzeit beträgt rund 20 Jahre. Die aktuell auf ein 100-jähriges Hochwasserereignis ausgebauten Rheindämme sind – wie im Staatsvertrag von 1954 festgelegt – auf eine Abflussmenge von 3.100 Kubikmeter pro Sekunde ausgelegt, das entspricht einem 100-jährlichen Hochwasserereignis.

Im Rahmen von „Rhesi“ sollen die Dämme von der Ill- bis zur Bodenseemündung auf mindestens 4.300 Kubikmeter pro Sekunde ausgebaut werden. Damit sollten sie einem 300-jährigen Hochwasserereignis standhalten. Ein solches hätte laut Studien ein Schadenpotenzial im Rheintal von rund 8,8 Milliarden Euro.

Kostenprognose: rund 900 Millionen Euro

Die Kosten für „Rhesi“ belaufen sich laut den Prognosen auf rund 900 Millionen Euro, diese teilen sich Österreich und die Schweiz je zur Hälfte. Derzeit fließt der Rhein wie in einem von Vorländern begrenzten Korsett in den Bodensee. Mit „Rhesi“ soll der Fluss auch renaturiert werden.