cityjet ÖBB am Bahnhof
ORF Vorarlberg
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Verkehr

ÖBB wollen Fahrgästezahl deutlich steigern

Aktuell fahren täglich rund 50.000 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger mit der Bahn. In den kommenden Jahren sollen es bis zu 75.000 werden. Deshalb investieren die ÖBB weiter kräftig in den Ausbau des Schienennetzes – heuer sind es 67 Millionen Euro.

Das größte Projekt ist der Ausbau der Strecke zwischen Lustenau und Lauterach. Ende nächsten Jahres sollen die Bahnfahrer auch über Lauterach im 30-Minuten-Takt in die Schweiz fahren können. Derzeit wird der letzte Abschnitt für diese Strecke zweigleisig ausgebaut. Konkret geht es um den Abschnitt zwischen Hard und Lauterach.

Sperre während der Sommerferien

Wenn es bei der Bahn eine derart große Baustelle gibt, dann muss die Strecke gesperrt werden. Damit die Auswirkungen aber nicht so groß sind, ist die Sperre in den Sommerferien. Somit fallen viele Schülerinnen und Schüler weg, die sonst die Strecke benutzen. Außerdem gibt es dann einen Schienenersatzverkehr mit Bussen.

Entwurf der neuen Haltestelle Lauterach-West
ÖBB/Ostertag Architects
Entwurf der geplanten Haltestelle Lauterach-West

Vorarlberg mit Vorreiterrolle im Nahverkehr

„Vorarlberg war und ist immer in der Vorreiterrolle, was Nahverkehr angeht“, so Christian Wieser, für den Infrastruktur-Erhalt zuständiger Regionalleiter West der ÖBB-Infrastruktur AG. Auch bei Pünktlichkeit habe das Land die Nase vorne. Die Schiene habe angesichts des Klimawandels eine große Zukunft, es brauche aber gemeinsame Anstrengungen und stetige technische Weiterentwicklung, sagte er und lobte die Zusammenarbeit mit Gemeinden, Vorarlberger Verkehrsverbund und Land.

2020 werden die ÖBB rund elf Millionen Euro in die Instandhaltung, den Winterdienst, Reparaturen, Trassenfreischnitt und die Reinigung des Schienennetzes investieren. Der größte Brocken entfällt mit 8,2 Millionen Euro auf Gleisschweißarbeiten, Felsräumungen und Lawinenschutz an der Arlberg-Bahnstrecke, die von Bludenz bis Ötztal daher zweimal gesperrt werden muss (25. bis 27. April und 19. bis 21. September).

Bauvorhaben der ÖBB

Die ÖBB investieren heuer in Vorarlberg rund 67 Millionen Euro. Das größte Projekt ist der zweigleisige Ausbau der Strecke Lustenau – Lauterach. Aber auch sonst stehen einige Projekte auf dem Programm

Milder Winter verursacht weniger Kosten

Der milde Winter sei für die ÖBB von Vorteil. Während der Winter 2018/19 wegen erheblicher Schäden an Lawinenverbauungen hohe Kosten von sechs Millionen Euro verursachte, „hoffen wir heuer, mit drei Mio. Euro durchzukommen“. 2,54 Millionen Euro entfallen laut Wieser auf Erhaltungsarbeiten an der durch Liechtenstein führenden Strecke Feldkirch – Buchs.

Um die Zugdichte angesichts des laut Studien zu erwartenden Passagierzuwachses in den kommenden zehn Jahren erhöhen zu können, werde eine technische Weiterentwicklung des Schienennetzes nötig sein. Denn dieses sei derzeit nicht dafür ausgelegt. „Hier muss noch viel passieren“, so Wieser. Den Umstieg zu erleichtern sei ein großes Thema für die ÖBB, so Schreyer. So würden in „Park+Ride“, was in Vorarlberg vor allem „Bike+Ride“ bedeute, heuer 500.000 Euro investiert, etwa in Fahrradboxen.

Weiter Warten auf neuen Bahnhof in Bregenz

Weitere Projekte der ÖBB für 2020 betreffen die Modernisierung des Bahnhofs Altach, die Fertigstellung der neuen, acht Millionen Euro teuren Lehrwerkstätte in Bludenz und das 30 Millionen Euro teure „Technik-Update“ für das Kraftwerk Spullersee.

Entwurf der Lehrwerkstätte Bludenz
ÖBB/Koll Architekten
In Bludenz entsteht die neue Lehrwerkstätte der ÖBB

Wenig Konkretes zu berichten hatten die ÖBB dagegen, was den Neubau des Bahnhofs Bregenz angeht. Man stehe kurz vor der Unterzeichnung der Planungsvereinbarung und sei dazu in enger Abstimmung mit Land und Stadt Bregenz. Ziel sei es, erst einmal in die Planung zu kommen, ob ein Baustart noch heuer oder erst nächstes Jahr erfolge, sei offen, so Schreyer dazu.