Sturmtief „Petra“ wütet in Vorarlberg
Ein abgedecktes Dach im Silbertal, ein umgestürztes Baugerüst in Meinungen, zahlreiche umgeknickte Bäume im ganzen Land: Das Sturmtief „Petra“ ist in der Nacht auf Dienstag über Vorarlberg gefegt. Teilweise wurden Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h gemessen.
Die Feuerwehr rückte ab 3.00 Uhr zu bisher 29 Einsätzen aus, größere Schäden blieben aber aus. Verletzt wurde niemand. In den Bergen herrschte erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei, am Nachmittag wurde allerdings Stufe vier („große Gefahr“) erwartet – mehr dazu in Hohe Lawinengefahr in Vorarlberg (vorarlberg.ORF.at).
Wetterstationen registrierten in der Nacht Windgeschwindigkeiten von rund 100 Stundenkilometern am Bodensee, knapp 95 km/h in Lustenau sowie über 80 km/h im Großraum Bregenz. Im Gebirge wurden laut „Wetterring Vorarlberg“ die 100 Stundenkilometer überschritten. Am Karren oberhalb von Dornbirn wurden knapp 117 km/h gemessen, am Diedamskopf im Bregenzerwald über 143 km/h. Am frühen Vormittag ließ der Wind deutlich nach, laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) lagen die Spitzen gegen 8.00 Uhr landesweit noch bei etwa 30 Stundenkilometern.
Nach Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Feldkirch wurde die Feuerwehr in erster Linie in den frühen Morgenstunden zu Einsätzen gerufen. Bis 7.00 Uhr wurden 27 Einsätze gezählt, anschließend vorerst zwei. Es habe sich um „typische Sturmeinsätze“ – umgestürzte Bäume, Gebäudeschäden – gehandelt, sagte RFL-Einsatzleiter Adi Rohrer.
Neuschnee-Mengen führen zu Lawinengefahr
Nach ausgiebigen Niederschlägen in der Nacht – am Arlberg bis ins Kleinwalsertal gab es bis zu 50 Zentimeter Neuschnee – herrschte am Vormittag noch überwiegend erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei auf der fünfteiligen Skala. Mit den prognostizierten weiteren Schneefällen werde die Lawinengefahr am Nachmittag oberhalb von 1.800 Metern aber Stufe vier erreichen, so der Lawinenwarndienst. Experte Andreas Pecl mahnte zu äußerster Vorsicht: Da bereits durch geringe Zusatzbelastung eine Lawinenauslösung möglich war, erforderten Aktivitäten abseits gesicherter Pisten große Erfahrung in der Lawinenbeurteilung.