Mannheimerhütte steht auf einem Felsen
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Chronik

Hüttensanierung in 2.700 Metern Höhe

Die höchst gelegene Schutzhütte Vorarlbergs, die Mannheimer Hütte beim Brandner Gletscher, wird ab Sommer umfassend saniert. In den kommenden drei Jahren wird laut Wirtschaftspresseagentur mehr als eine halbe Million Euro investiert.

Hütte liegt beim Brandner Gletscher
Die Mannheimer Hütte beim Brandner Gletscher liegt auf einer Seehöhe von 2.679 Meter.

Die Sanierungsarbeiten werden sich mit Unterbrechungen auf voraussichtlich drei Jahre erstrecken, sagt Michael Egert, Hüttenreferent der Sektion Mannheim des Deutschen Alpenvereins (DAV). Die Dauer hänge mit der exponierten Lage ohne Straßenanbindung und der Höhe zusammen, die nur wenige Monate Bauzeit im Jahr erlaube. Die Mannheimer Hütte gilt als höchstgelegene Schutzhütte Vorarlbergs.

Regenwasseraufbereitungsanlage gegen Wassermangel

Im heurigen Sommer soll die Sanierung des Daches abgeschlossen werden, das im Herbst 2018 durch einen Sturm beschädigt wurde. „Das war auch der Anstoß für weitere Investitionen, die jetzt kommen“, so Egert. Denn aufgrund des schrumpfenden Brandner Gletschers, der bislang für die Wasserversorgung der Hütte genutzt wurde, müsse man neue Möglichkeiten der Trinkwassergewinnung nützen. Dazu gehöre eine Regenwasseraufbereitungsanlage mit Tanks, die voraussichtlich 2021 installiert werden soll. Da hierfür das auf dem Dach gesammelte Regenwasser genutzt werde, brauche es ein Dach aus Edelstahl.

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Mannheimerhüter von außen
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Die Schutzhütte wird ab Sommer 2020 saniert
Mannheimerhütte steht auf einem Felsen
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Die Hütte liegt auf 2.679 Meter Seehöhe
Brandner Gletscher
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Ganz in der Nähe vom Brandner Gletscher
Von der Terrasse der Mannheimerhütte sieht man auf den Gletscher
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Von der Terrasse sieht man auf den Gletscher
Männer bringen Wasser zur Hütte
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Der Gletscher wird auch zur Wassergewinnung genutzt

Anzahl der Schlafplätze bleibt bestehen

Zudem sollen die Lagerräume und die Matratzenlager saniert werden, wobei an der bisherigen Anzahl von 90 Matratzenlagern und 30 Bettenlagern in Zimmern festgehalten werde. Darüber hinaus wird die Küche modernisiert und es werden neue Trockentoiletten und eine Photovoltaik-Anlage installiert. Ein Teil der Sanierungen hänge dabei auch mit neuen behördlichen Auflagen zusammen, so Egert.

Mehr als eine halbe Million Euro wird investiert

Das voraussichtliche Investitionsvolumen beziffert Egert mit zumindest einer halben Million Euro, wobei davon auszugehen sei, dass diese Summe möglicherweise steigen werde. „Baustellen im Hochgebirge unterliegen eigenen Gesetzmäßigkeiten. Wir müssen die Handwerker auf die Baustelle bringen und versuchen, so viel wie möglich über die Materialseilbahn zu transportieren. Aber auch Hubschrauber werden zum Einsatz kommen.“ Mit den Planungsarbeiten wurde das Vorarlberger Architekturbüro CUBO aus Thüringen beauftragt.

Hütte bleibt während der Bauzeit geöffnet

Mit den Hüttenwirten Matthias Schatz und Andrea Juen habe man vereinbart, dass die 1905 errichtete Hütte auch während der Sanierungsarbeiten geöffnet bleibe. „Die Mannheimer Hütte hat ohnehin nur rund zwei Monate pro Jahr offen. Das wollen wir nicht noch weiter verkürzen.“ Die Mannheimer Hütte wird zusammen mit der etwas tiefer gelegenen Oberzalimhütte von den gleichen Hüttenwirten geleitet.