Feuerwerkskörper
APA/HANS PUNZ
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Umwelt

Silvesterfeuerwerke – was ist noch erlaubt?

Heuer steht der Jahreswechsel mit Feuerwerk mehr denn je im Konflikt mit dem Klimaschutz. Umweltschützer kritisieren die Feinstaubbelastung, Tierschützer das Leiden von Haustieren unter dem Lärm, Armutsbekämpfer das buchstäbliche Verbrennen von Geld. Was ist noch erlaubt?

Was an Feuerwerk zu Silvester erlaubt ist, regeln die Gemeinden durch Verordnungen – nachzulesen im Gemeindeblatt oder auf der Amtstafel jeder Gemeinde. Manche Gemeinden verbieten sie ganz, einige beschränken die Zeiten und einige das Feuerwerk selbst, wie etwa Feldkirch, wo in der Silvesternacht nur Knallerbsen und Sprühfeuerwerke angezündet werden dürfen.

Feuerwerk in Zeiten des Klimanotstands

Vorarlberg hat im Sommer den Klimanotstand ausgerufen – eigentlich verträgt sich das kaum mit Feuerwerk, meinen nicht nur Umweltschützer. Das größte Problem sei die extreme Feinstaubbelastung durch Feuerwerke, sagt Jürgen Ulmer vom Umweltverband. Vor allem, weil ja nicht nur um Mitternacht Raketen abgefeuert wurden: „Die Realität schaut einfach so aus, dass nicht nur von 21.00 Uhr bis 1.00 Uhr geböllert wird, sondern das fängt schon am Nachmittag an und es wird durchgehend gefeuert“, sagt Ulmer.

Nicht nur Feinstaub, auch Müll

Zu Silvester werden die Feinstaub-Grenzwerte an allen Messstellen in Vorarlberg jedes Jahr massiv überschritten. Dennoch erlassen viele Gemeinden auch heuer wieder eine Verordnung, mit der sie das Feuerwerksverbot für ein paar Stunden aufheben. Jürgen Ulmer vom Umweltverband kann das nicht verstehen, nicht nur wegen des Feinstaubs, sondern auch wegen der Mengen an Müll, die in der Landschaft liegenbleiben und auch die Landwirtschaft belasten.

Umgeben von Höhenfeuer rund um das Churer Rheintal expodiert ein Feuerwerk zum Ausklang des Schweizer Nationalfeiertages am Freitag, 1. August.
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Feuerwerke stehen zunehmend in der Kritik

Entsorgung nur durch Abbrennen

Außerdem bleiben laut Ulmer Jahr für Jahr ungenützte Feuerwerkskörper übrig, für die es keine geregelte Entsorgung gebe. Im Prinzip bleibe einem nichts anderes übrig, als sie anzuzünden und dann die abgebrannten Feuerwerkskörper zu entsorgen, sagt Ulmer und fordert ein Umdenken.

Fachhandel: Geräuschärmer und weniger Plastik

Der Fachhandel reagiert bereits auf die Umweltdiskussion. Es gibt Verbesserungen wie geräuscharmere Feuerwerkskörper. Ganz emissionsfrei sei beim Feuerwerk nicht möglich, sagt Christoph Amann von fire-event in Hohenems. Ziel sei jedoch, das Plastik aus den Raketen zu bekommen. Derzeit sei der Plastikanteil auf zwei bis fünf Prozent reduziert, im kommenden Jahr will fire-event den Anteil auf null reduzieren.

Gemeinden suchen neue Wege

In Mäder sind schon im vergangenen Jahr keine Feuerwerke zu Silvester erlaubt gewesen – und das ist heuer wieder so, sagt Bürgermeister Rainer Siegele: „Die Leute werden sich daran gewöhnen, dass man Silvester auch sehr gut ohne Feuerwerk feiern kann und es trotzdem ein gutes neues Jahr wird.“ Auch Alternativen wie Lasershows kommen zum Einsatz wie etwa in Lustenau, wo es heuer statt des traditonellen Feuerwerks ein solches Lichtspektakel am blauen Platz geben wird.