Ein Bagger schaufelt Kies.
©Kzenon – stock.adobe.com
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Politik

Wallner plädiert für Kiesabbau in Altach

In Altach findet am kommenden Sonntag die Volksabstimmung über das geplante Kiesabbau-Projekt statt. Dazu hat sich jetzt auch Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) zu Wort gemeldet – er spricht sich für den Kiesabbau aus.

Wallner fordert die Altacher Bevölkerung in einer Aussendung zwar nicht direkt auf, am Sonntag für das Projekt zu stimmen. Seine Haltung dazu ist aber eindeutig: Das Kiesabbau-Projekt sei wichtig für Altach und die gesamte Rohstoffversorgung in Vorarlberg.

Eine im Jahr 2018 durchgeführte Studie habe ergeben, dass der Jahresbedarf in Vorarlberg bei rund vier Millionen Tonnen Kies liege. Schon jetzt fehlen laut Wallner jährlich rund 230.000 Tonnen. Zudem werde sich die Abbaumenge in den nächsten Jahren reduzieren – dies sei auch in Altach spürbar, da dort die derzeitige Kiesabbaufläche erschöpft sei.

Wallner: Mit Abbau überregionalen Verkehr begrenzen

Die heimische Bauwirtschaft benötige dringend Kies und Gestein, betont Wallner. Die drei Betonwerke im Rheintal brauchen seinen Angaben zufolge jährlich insgesamt 760.000 Tonnen Kies für die Betonherstellung. Schon jetzt müssten 73 Prozent des Kiesbedarfs importiert werden, in zehn Jahren seien es 97 Prozent, so Wallner. Allein aus diesem Grund brauche es Projekte wie in Altach. Damit lasse sich der überregionale Verkehr begrenzen.

Für den Fall, dass sich die Altacher am Sonntag für das Projekt aussprechen, sichert der Landeshauptmann der Gemeinde auch Unterstützung bei der Suche nach einer bestmöglichen Verkehrslösung zu.

Ansicht des geplanten Abbau- und Deponiegebietes Richtung Süden mit Blick auf den Götzner Hof
Bürgerliste Altach
Hier soll Kies abgebaut werden

Wogen in Altach gehen hoch

Zuletzt gingen die Wogen in Altach hoch. Die Grünen kritisierten, dass zu viel Kies etwa in die Schweiz exportiert werde, der dem Vorarlberger Markt verloren gehe. Es sei nicht hilfreich, immer neue Kiesabbaugebiete erschließen zu wollen. Viel wichtiger sei es, alles zu tun, um die Exporte und den Verbrauch von Kies zu verringern – mehr dazu in: Regionaler Kiesabbau lässt Wogen hoch gehen.

Die Vorarlberger Landesregierung hat im November in ihrem Programm festgeschrieben, dass Erweiterungen von bestehenden Abbauquellen Vorrang vor Neuerschließungen haben. Zudem will Schwarz-Grün den Rohstoffhandel im Exportland Vorarlberg so beeinflussen, dass kaum noch etwas ins Ausland geht.