Braunvieh Kälber im Pferch
dpa-Zentralbild/Stefan Sauer
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Chronik

Weiter Tierleid bei Kälbertransporten

Der international anerkannte Tiertransport-Experte Alexander Rabitsch zieht ein Jahr nach dem Bekanntwerden der umstrittenden Kälbertransporte aus Vorarlberg ins Ausland eine ernüchternde Bilanz: Die geänderten Vorgehensweisen seien noch immer nicht gesetzeskonform.

Weiter Tierleid bei Kälbertransporten

Der international anerkannte Tiertransport-Experte Alexander Rabitsch zieht ein Jahr nach dem Bekanntwerden der umstrittenden Kälbertransporte aus Vorarlberg ins Ausland eine ernüchternde Bilanz: Die geänderten Vorgehensweisen seien noch immer nicht gesetzeskonform.

Die Kälbertransporte von Vorarlberg nach Bozen, von wo aus die Kälber dann oftmals gleich weiter nach Süditalien oder sogar Spanien weiter transportiert wurden, sind seit über einem Jahr heftig in der Kritik. Inzwischen sind die Transporte nach Bozen eingestellt, die Kälber werden stattdessen direkt an den Bestimmungsort gebracht.

Direkt-Transporte haben ebenfalls Nachteile

Nach Ansicht des Kärntner Tiertransport-Experten Alexander Rabitsch ist das direkte Verbringen zwar sinnvoll, aber nicht immer gesetzeskonform, denn: Überschreitet die Fahrzeit bis zum Bestimmungort acht Stunden, müssten die Kälber an Bord des Fahrzeugs getränkt werden. „Das ist technisch nicht so gegeben, dass nachvollziehbar alle Tiere die erforderliche Tränkemenge zu sich nehmen können“, sagt Rabitsch.

Doppelzüngige Politik?

Österreich trete zwar in allen Gremien für eine Einschränkung oder Verhinderung von Langstrecken-Tiertransporten ein, gehe aber in Wahrheit den entgegengesetzten Weg, so Rabitsch. „Am 12. August sind erstmals Transporte von Österreich aus auf dem Landweg in den Iran gegangen“, so Rabitsch.

Tiertransporte bis in den Iran

Umwege dieser Art seien illegal

Die Transporte seien auch nicht auf dem kürzesten Weg über die Türkei erfolgt, sondern über Weißrussland, Russland und Aserbeidschan in den Iran, „also wesentlich länger, als es technisch möglich wäre. Das ist ein No-Go!“ Derartige Transporte seien laut Rabitsch zudem immer illegal, weil östlich von Moskau keine zugelassenen Abladestellen für vorgeschriebene Ruhepausen existierten.