Eine Mitarbeiterin des Vorarlberger Tierschutzheims öffnet einen Käfig.
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Chronik

Tierschutzheim platzt aus allen Nähten

Die Sommerzeit ist im Vorarlberger Tierschutzheim nicht nur wegen der Temperaturen die heißeste Zeit für Betreiber und Bewohner: Käfige und Auslaufzonen sind teils übervoll, bei den Hunden herrscht längst ein Aufnahmestopp. Falsche Tierliebe, Überforderung aber auch illegale Einfuhren sind die Ursachen.

Die 13 Mitarbeiter des Vorarlberger Tierschutzheims haben wie jeden Sommer alle Hände voll zu tun. Insgesamt werden in Dornbirn 120 Tiere betreut.

Tierquartier notfalls im Herren-WC

Aber besonders bei der Kapazität an Hunden geht gar nichts mehr. Nach dem Auffliegen eines illegalen Tiertransports, bei dem zwei Dutzend Jungtiere aufgegriffen wurden, ist es wegen der Quarantäneverordnung besonders schwer. Kurzzeitige Improvisation ist da durchaus gefragt. „Manchmal kommt es sogar vor, dass wir das Herren-WC umfunktionieren müssen, damit wir ein Tier aufnehmen können“, sagt Tierschutzheim-Sprecher Clemens Giselbrecht.

Tierschutzheim stoppt Aufnahme von Hunden

120 Tiere werden im Moment in Dornbirn betreut, bei den Hunden herrscht ein Aufnahmestopp.

Obwohl die Bevölkerung grundsätzlich aufgrund der Medienberichterstattung deutlich sensibilisiert sei, gebe es noch genug falsch verstandene Tierliebe, so Giselbrecht. So komme es etwa immer wieder vor, dass Vierbeiner, die als süßes Urlaubssouvenir nach Vorarlberg gelangen, am Ende im Tierschutzheim landen, weil im Alltag schlicht und einfach kein Platz für sie ist. Für die Zukunft plant man einen deutlichen Ausbau der Quarantänestation. Geldgeber werden allerdings noch gesucht.

Aufgegriffene Tiere werden vermittelt

Konkrete Neuigkeiten gibt es auch betreffend der 22 Tiere, die vor einigen Monaten bei einem illegalen Tiertransport aufgegriffen worden sind. Für sie werden nach wie vor Herrchen und Frauchen gesucht – mehr dazu in Illegaler Tierhandel: Warten auf Besitzer. „Für zwei Hunde und eine Katze hat es schon ein ‚Happy End‘ gegeben. Die durften schon in das neue Zuhause einziehen“, sagt Giselbrecht.