Kellnerin
pixabay/LuckyLife11
pixabay/LuckyLife11
Wirtschaft

Arbeitszeitverstöße: Kritik aus der Branche

Der Ärger über die Arbeitszeit-Überschreitungen in drei Vorarlberger Hotels ist groß – auch in der Branche. Die Betriebe hatten ihre Mitarbeiter zum Teil mehr als 90 Stunden arbeiten lassen.

Heike Ladurner-Strolz, die Landesvorsitzende der Österreichischen Hotelier-Vereinigung, ärgert sich sehr über die Kollegen: „Wir kämpfen dafür, dass die Arbeitsbedingungen und auch das Image im Tourismus besser wird. Und wenn sowas passiert – das tut weh. Weil es macht unsere jahrelange Arbeit eigentlich zunichte.“

Arbeitsmarkt „extrem ausgelaugt“

Von den Ende Wintersaison kontrollierten 57 Betrieben hielten sich 23 nicht an das neue Arbeitszeitgesetz, das bis zu 60 Stunden pro Woche möglich macht. Dieses Gesetz habe die Missstände überhaupt erst ermöglicht, kritisierte die Gewerkschaft nach Bekanntwerden der drei Fälle. Ladurner-Strolz relativiert aber: Die Arbeit falle an, wenn der Gast da sei. Trotzdem: Man wisse sehr genau, dass Personal nur dann gewonnen werden könne, wenn die Bedingungen stimmen.

Ärger über schwarze Schafe

Das Ergebnis einer Schwerpunktkontrolle des Arbeitsinspektorats in Vorarlberger Hotel- und Gastgewerbetrieben lässt nicht nur die Wogen bei der Gewerkschaft hochgehen. Auch innerhalb der Branche ist man verärgert.

Es gebe immer wieder Schulungen und Fortbildung. Trotzdem sei es schwierig, „das Image umzudrehen“, zumal der Arbeitsmarkt in allen Branchen „extrem ausgelaugt“ sei. „Es wird immer schwieriger, neue Mitarbeiter zu finden.“ In einigen Bereichen müsse genau hingeschaut und der Kollektivvertrag angepasst werden.