Wanderer auf Wanderweg
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Chronik

Bergführer warnen vor Abkürzungen

Vergangene Woche waren in Vorarlberg zwei tödliche Wanderunfälle zu beklagen. Die Zahl der Verletzten in den Bergen steigt. Ursache sind oft Abkürzungen. Bergführer warnen davor.

In den beiden aktuellen Fällen wurde den Wanderern ihre abgekürzte Route zum Verhängnis. Abkürzungen, um schneller am Gipfel anzugelangen, seien unbedingt zu vermeiden, sagt Herbert Gamon vom Alpenverein Montafon. Meistens ende der Weg irgendwo, „und man kommt in ein Gelände, das man nicht beherrscht, insbesondere Felsgelände.“ Markierte Wege solle man daher nie verlassen.

Gefahr beim Wandern

Während die Zahl der Alpintoten zurückgeht, steigt die Zahl der Verletzten. Vorarlberg liegt dabei im Bundesländervergleich im Spitzenfeld. Erst in der vergangenen Woche sind ein 83-jähriger und ein 72-jähriger Mann tödlich verunglückt.

„Nicht zu unterschätzen sind vor allem ausgesetzte Pfade“, so Gamon weiter. „Dort braucht es natürlich Leute, die erstens schwindelfrei sind und sich wirklich zutrauen, auf was sie sich da einlassen.“ Vor allem ältere Menschen sollten sich in den Bergen nicht überschätzen, meint der 76-jährige Tourenführer. Gerade sie sollten ausreichend trinken, schwindelfrei sein und die richtige Ausrüstung dabeihaben. Dazu gehören laut Gamon Stöcke und knöchelhohe Schuhe mit gutem Profil.

Warnung vor Schneefeldern

Statistisch gesehen verunglücken in Österreich – abgesehen von den Einheimischen – vor allem deutsche Wanderer im alpinen Gelände. Aufklärungs- und Präventionsarbeit wäre deshalb vor allem für Touristen wichtig, meint Gamon.

Aktuell komme hinzu, dass der schneereiche Winter enorme Schäden an Wander- und Bergwegen verursacht hat. Bei größeren Bergtouren müsse man nach wie vor mit Schneefeldern rechnen. Gerate man in so ein Feld, könne es leicht passieren, dass man die Wegmarkierung nicht mehr finde, warnt Gamon.