Eine Person raucht vor einem Rauchverbotsschild
APA/HELMUT FOHRINGER
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GASTRONOMIE

Rauchverbot: Gewinner und Verlierer

Ab 1. November ist das Rauchen in der Gastronomie untersagt, das gilt auch für Shishas und E-Zigaretten. Erwartungsgemäß sind die Gastronomen wenig erfreut, Ärzte und Suchtexperten hingegen sehr.

Schon einmal war es beschlossene Sache, doch dann hat die ÖVP-FPÖ-Regierung das Verbot wieder gekippt – trotz heftiger Proteste und ohne Rücksicht auf ein Volksbegehren mit 900.000 Unterschriften. Am Dienstag hat der Nationalrat das Gesetz aber wieder beschlossen.

Zukunft der Shisha-Bars unklar

Vor allem die Gastronomen haben mit dieser Entscheidung zu kämpfen – allen voran die derzeit sehr beliebten Shisha-Bars. Denn auch Wasserpfeifen sind im Rauchverbotsgesetz eingeschlossen und ab dem 1. November nicht mehr erlaubt. Aber auch die Investitionen, die andere Gastronomen für die Raucher-Bereiche in ihren Betrieben getätigt haben, waren sprichwörtlich in die Luft geblasen.

SUPRO: Meilenstein für die Gesundheit

Sehr positiv beurteilen Ärzte und Suchtexperten den Gesetzesbeschluss des Nationalrates. Andreas Prenn, der Geschäftsführer der SUPRO, sieht die Entscheidung als Meilenstein für die Suchtprävention und die Gesundheit der Österreicher.

Rauchverbot in Gastronomie ab November fix

Rauchen in der Gastronomie wird ab November untersagt. Ausgenommen sind nur noch Gastgärten oder Ähnliches. Die FPÖ stimmte im Nationalrat als einzige Fraktion gegen den Beschluss.

Entscheidung über die Köpfe hinweg

Andrew Nußbaumer, der Fachgruppenobmann der Gastronomie in der Vorarlberger Wirtschaftskammer, zeigt sich weniger überrascht als vielmehr resigniert: „In diese Entscheidung wurde die Branche schon längst nicht mehr mit eingebunden, sondern sie ist rein politisch und somit müssen wir sie akzeptieren.“

Rauchverbot für Gastronomie beschlossen

Der Nationalrat hat am Dienstag ein Rauchverbot für die Gastronomie beschlossen.

Nussbaumer: „Schlag ins Gesicht“

Natürlich werde vor allem die Kommunikationsgastronomie darunter leiden, sagt Nussbaumer, „und ganz besonders natürlich die Shisha-Bars, da gibt es gerade bei uns im Westen einige, die gerade neu eröffnet haben. Die müssen jetzt ihr Konzept komplett überarbeiten.“ Für diesen Teil der Gastronomie sei diese Entscheidung „ein Schlag ins Gesicht.“

Schaufenster eines Shisha-Lokals
APA/HERBERT NEUBAUER
Shisha-Bars müssten komplett ihr Konzept ändern, sagt Andrew Nussbaumer

Nachbarschutz ändern

Da die Branche nicht mehr gefragt worden sei, könne die Gastronomie nur versuchen, die Rahmenbedingungen für sich zu verbessern, indem man zum Beispiel versuche, den Nachbarschutz zu ändern, sagt der Gastronomiesprecher. Im Moment sei es nämlich so, wenn man im öffentlichen Bereich vor einem Lokal stehe, könne der Lärm des Gastes dem Lokal zugeordnet werden, auch wenn dieser gar nicht aus diesem Lokal kommt. „Dies muss geändert werden, denn sonst ist es im urbanen Berich schwierig, Betriebe aufrechzuerhalten, ohne dass es zu Sperrstunden-Reduktionen kommt“, meint Nussbaumer.

Gewerkschafter begrüßen Rauchverbot

Die Gewerkschaft vida begrüßt das generelle Rauchverbot in der Gastronomie, das heute im Nationalrat beschlossen worden ist. Dieser Schritt sei „erfreulich und längst überfällig“, sagt Reinhard Stemmer, der Landesvorsitzende der Gewerkschaft vida. Diese ist für die 5.000 Beschäftigten in der Vorarlbeger Gastronomie zuständig. Laut Stemmer ist unter der ehemaligen ÖVP-FPÖ-Regierung die Gesundheit der Arbeitnehmer und der Gäste viel zu lange ignoriert worden.