Heimat finden – vom Leben in einer ungewissen Welt

Das Wesentliche, das allen Heimaten eigen ist, ist die Bedeutung, die ein Mensch allem und jedem geben kann. Was nichts bedeutet, kann nicht Heimat sein. Heimat ist das, was nicht egal ist. Heimat ist offenkundig nicht gut zu ersetzen, das merkt man dann, wenn man sie nicht hat. Es ist ein sicherer Ort.

„Mehr als je zuvor, sehen sich Menschen mit dem Gefühl von Heimatlosigkeit bedroht, von denen man glaubt, dass sie wohl beheimatet sind. Heimatlosigkeit entsteht durch die Erschütterung, dass etwas nicht mehr so ist, wie wir es gewohnt sind. Beziehungen zerbrechen, Grenzen fallen, neue Techniken verunsichern uns, Arbeitsplätze gehen verloren, klimatische Befürchtungen plagen uns, politische Verhältnisse scheinen nicht mehr sicher. Heimat verspricht Wärme in einer kälter gewordenen Welt.

„Verlässlichkeit für immer“

Im Wort Heimat schwingt Verlässlichkeit für immer mit. Niemand kann in völliger Fremdheit leben, jeder braucht eine Heimat, besser noch mehrere.“ Der Philosoph spricht über die verschiedenen Facetten von Heimat, er nennt sie Mosaiksteine, aus denen die Heimat besteht. Heimat kann aus Haupt- und Nebenheimaten bestehen. Sie ist zunächst ein Ort, ein Dorf, eine Stadt, dort, wo die eigene Geschichte beginnt. Heimat ist viel mehr als ein Ort, sie besteht aus einer geistigen Verbundenheit, eine Gruppe von Menschen sein. Wichtige Steine im Heimatmosaik sind Beziehungen. Wo uns Menschen egal sind, kann keine Heimat sein.

Auch die Arbeitsstelle kann eine Heimat sein. Die innere Heimat haben wir immer bei uns. Die eigene Denkweise kann die geistige Heimat sein. Die Perspektive zu wechseln, ist immer eine gute Idee, es trägt dazu bei, andere besser zu verstehen. Das Leben wird reicher. Sprache ist die Heimat aller Menschen. Die Pandemie hat uns gezeigt, was wirklich zählt im Leben. Menschen real begegnen zu können.

Büchertipps:
– Heimat finden. Vom Leben in einer ungewissen Welt. Suhrkamp Verlag.
– Das Leben verstehen. Suhrkamp Verlag.