Sendungshinweis:
„Focus“ – Themen fürs Leben
Samstag, 4. Juli 2020,
13.00 bis 14.00 Uhr
ORF Radio Vorarlberg
Worin verbirgt sich Alltagsrassismus bei uns? Nehmen wir Rassismus vielleicht nicht wahr, weil wir uns davon nicht betroffen fühlen? Und sind Krisen möglicherweise prädestiniert dafür, Rassismus-Debatten stärker anzufachen? Zu diesen und anderen Fragen äußert sich Benjamin Opratko, tätig am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Wien, am Samstag in der „Focus“-Sendung mit Marion Flatz-Mäser.
„15 bis 20 Prozent der Menschen wollen keine Muslime als Nachbarn. Geschätzte 20 bis 30 Prozent der Menschen haben rassistische Vorurteile. Rassismus zieht sich quer durch alle Gesellschaftsschichten und stiftet eine Gemeinschaft zwischen Menschen, die sonst gar nicht so viel miteinander zu tun haben“, sagt Rassismusforscher Opratko.

Geschichte wird aufgearbeitet
Die Rassismus-Debatte zieht Kreise. Das Logo des Uncle Ben’s-Reis, das einen älteren Afroamerikaner zeigt, soll verändert werden. Auch die Mohrenbrauerei in Dornbirn kam wegen ihres Logos ins Fadenkreuz der Kritikerinnen und Kritiker. Die Bierbrauerei stellte sich der Rassismus-Debatte und kündigte nun einen Markenprozess mit offenem Ausgang an.
Zum „Mohren“-Logo stellt der Rassismusforscher fest: „Das Logo ist keinesfalls mehr zeitgemäß. Es bildet die rassistischen Stereotype der letzten 100 Jahre ab und trägt alle Kennzeichen einer klassischen rassistischen Karikatur.“
Bücherhinweis:
Benjamin Opratko:
– „Im Namen der Emanzipation“, Transcript Verlag
– „Antimuslimischer Rassismus in Österreich“, Transcript Verlag