Der Sommer 2023 war bisher nicht unbedingt der Lieblingssommer der Tomaten. Die große Hitze im Frühsommer, dann über Wochen kühles und sehr feuchtes Wetter haben die Tomatenpflanzen geschwächt und sie anfällig für Pilzkrankheiten gemacht. Früher als in anderen Jahren hat zum Beispiel die Dürrfleckenkrankheit zugeschlagen. Daran erkranken die Pflanzen, wenn sie Stress haben. Erst bekommen die Blätter braune Flecken, mit der Zeit vertrocknet das ganze Blatt und stirbt ab.
Der Pilz breitet sich vom Boden – von unten nach oben – über die ganze Pflanze aus. Diese, vom Pilz befallenen Blätter, müssen weggenommen werden, sobald sie ganz braun geworden sind. Davor können sie aber noch etwas zur Energiegewinnung der Pflanze beitragen.
Braune Flecken an der Frucht
Die braunen Flecken an der Frucht – meistens vom Blütenkelch ausgehend – weisen ebenfalls auf die Dürrfleckenkrankheit hin. Auch diese müssen abgenommen werden. Weil der Pilz aber gut in der Erde überwintern kann, sollten die kaputten Blätter und befallenen Tomaten nicht im Garten liegen bleiben und auch nicht auf dem Kompost entsorgt werden. Denn so würde man den Pilz mit dem nächsten Kompost wieder in die Erde bringen.
In einem Sommer wie diesem ist es kaum möglich, Pilzkrankheiten komplett zu vermeiden. Aber es gibt kleine Helferlein: Eine Behandlung mit Schachtelhalm-Tee und die richtige Düngung können den Pflanzen dabei helfen, den Pilzbefall besser in Schach zu halten. Eine gute Durchlüftung im Gartenhaus ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil.
Ausgeizen
Zum Ausgeizen brauchen wir keine Gartenschere: Bei den Tomaten wird nämlich nicht geschnitten, sondern ausgebrochen.
Nicht geizen beim Ausgeizen
Mehr Luft und Licht bekommt die Tomatenpflanze auch, wenn das Laub nicht zu dicht gehalten ist. Ausgeizen ist hier oberstes Gebot. Ausgeizen bedeutet: die feinen Triebe, die in der Blattachsel zwischen Stängel und Blatt wachsen, rigoros entfernen. Wird das nicht gemacht, steckt die Pflanze zu viel Energie in das Laubwachstum und nicht in die Fruchtausbildung. Die Folge könnten zwar viele Tomaten sein, die aber mickrig bleiben und nicht ganz ausreifen.
Sendungshinweis: „Vorarlberg heute“, 14.8.2023, 19.00 Uhr, ORF2V
Gerade Rispentomaten neigen dazu, nicht nur in der Blattachsel beim Haupttrieb Geiztriebe zu entwickeln, sondern auch nach einer Rispe. Diese sollten entfernt werden, auch wenn darauf schon neue Blüten zu sehen sind. Wird das nicht gemacht, kann es schon mal sein, dass keine der Tomaten, die sich bilden, reif wird.
Wenn man das Gefühl hat, die Tomatenpflanze hat durch das Ausgeizen und den Pilzbefall zu wenige Blätter übrig, um Photosynthese zu machen, kann man auch ein oder zwei Geiztriebe stehen lassen.