Viele Gärtnerinnen und Gärtner bezeichnen Regenwasser im Garten als einen wahren Schatz. Und es hat tatsächlich viele Vorteile: Regenwasser ist zum Beispiel wesentlich weicher als Leitungswasser, hat also einen niedrigeren pH-Wert. Verschiedene Pflanzenarten, wie zum Beispiel Rhododendron, vertragen kalkhaltiges Leitungswasser nicht besonders gut.
Gleichzeitig beinhaltet das Regenwasser sehr viele natürliche Nährstoffe, die im Leitungswasser herausgefiltert werden. Zudem mögen die Pflanzen, dass die Temperatur des Regenwassers meistens im Bereich der Umgebungstemperatur liegt.
Zu kaltes Wasser bedeutet Stress für Pflanzen
Wird beim Gießen zu kaltes Leitungswasser an zu heißen Tage verwendet, bedeutet das Stress für die Pflanze. Im schlimmsten Fall reagiert die Pflanze mit einem Schock und lässt zum Beispiel die Blätter fallen.
Gut gepflanzt: Regenwasser sammeln
Für unsere Pflanzen ist Regenwasser besser als das Wasser aus der Leitung. Wie man am besten Regenwasser sammelt hat sich das „gut gepflanzt“ Team angeschaut.
Welche ist die richtige Tonne?
Im besten Fall wird eine Zisterne, ein Sammelbehälter für Regenwasser, schon beim Hausbau oder beim Umbau berücksichtigt, zum Beispiel im Keller. Je dunkler und je konstanter die Temperatur, desto länger haltbar ist das Wasser.
Sendungshinweis
„Vorarlberg heute“, 3. Juli 2023, 19.00 Uhr, ORF2V
Ist das nicht mehr möglich, oder zu teuer, gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Regentonnen, aber auch hier gibt es einige Dinge zu beachten. Zum Beispiel die Farbe: Die Regentonne sollte dunkel, aber nicht schwarz sein. Schwarze Tonnen erhitzen sich zu sehr, was wiederum schneller dazu führt, dass das Wasser schlecht wird. Aber auch eine durchsichtige Tonne ist nicht vorteilhaft. Hier könnten sich schneller Algen bilden, die auch nicht gut für den Garten sind.
Regenklappe zur Befüllung der Regentonne
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Regentonne zu befüllen. Die einfachste und sicherste Methode ist sicher eine Regenklappe. Die kann bei Bedarf geöffnet werden und leitet das Wasser in die Tonne. Ist die Tonne voll, schließt sich die Klappe automatisch und der Regen wird wieder in den Abfluss geleitet. So eine Regenklappe kann vom Spengler direkt an der Regenrinne, bzw. am Fallrohr installiert werden.
Wird das Regenwasser von der Fallrinne mit einem Schlauch abgeleitet, sollte immer auch bedacht werden, dass es einen Überlauf für die Tonne gibt. Nicht, dass das Wasser dann ungehindert über den Balkon oder die Terrasse geleitet wird, sobald die Tonne voll ist.
Gibt es gar keine Möglichkeit, die Regentonne an der Regenrinne oder am Fallrohr anzuschließen, kann man sich auch einen alten Schirm oder alten Sonnenschirm zu Hilfe nehmen. Umdrehen, Löcher in den Schirm bohren und so in die Tonne leiten.
Sicherheit geht vor
Eine Regentonne sollte immer bedeckt werden. Einerseits ist die Tonne, auch wenn sie klein ist, vor allem für Kleinkinder ein Sicherheitsrisiko, andererseits sind stehende Gewässer ein wahres Mücken-Eldorado. Ist sie gut verschlossen, können weniger Mücken die Tonne als Brutstätte nutzen.
Tipp gegen Mücken:
Ein bis zwei Tropfen Spülmittel zerstören die Oberflächenspannung des Wassers, sodass die Mücken nicht auf der Oberfläche schwimmen können und ertrinken. In dieser geringen Menge haben Spülmittel keinen Einfluss auf die Wasserqualität.
Wenn es nach einer längeren Regenpause endlich wieder einen kräftigen Guss gibt, sollte man die Regentonne erst nach etwa 30 Minuten anschließen. Dann ist nämlich der Großteil der Blütenpollen und Staubpartikel schon weggeschwemmt und das Wasser ist sauberer und somit länger haltbar.
Wie bekommt man das Wasser aus der Tonne?
Um das Wasser wieder aus der Tonne zu bekommen, gibt es viele verschiedene Lösungen. Regentonnen mit einem Hahn werden oft erhöht gestellt. So kann das Wasser einfach mit der Gießkanne entnommen werden. Mit einer Wasserpumpe kann auch direkt ein Schlauch oder ein Bewässerungssystem angeschlossen werden.