Weinreben
ORF Vorarlberg
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„Gut gepflanzt“

Weinreben: Natürliches Sonnendach mit Snackfaktor

Eine Weinrebe im Garten hat viele Vorteile: Entweder als natürliches Sonnendach über der Gartenlaube, oder als süße Bereicherung im Naschgarten. Beide brauchen aber gute Pflege, damit sie auch ihren Zweck erfüllen können.

Die Arbeiten an einer Weinrebe im Frühsommer und Sommer nennt man „Laubarbeit“. Es ist die Zeit, in der die Pflanze viele frische Blätter und Blüten ausbildet und die Ranken in Höchstgeschwindigkeit wachsen. Jetzt gilt es die Weinrebe im Zaum zu halten, damit nicht alles von ihr überwuchert wird und auch gute Trauben ausgebildet werden.

Der richtige und radikale Schnitt erfolgt aber in der Regel in der laubfreien Zeit; also im Herbst und Winter. Hier gilt die Empfehlung: Je stärker die Rebe wuchert, desto später erfolgt der Schnitt; je nach Klima kann das auch erst im März gemacht werden. Der Winterschnitt ist jedenfalls der wichtigste Schnitt des Jahres – ist der gut und gewissenhaft gemacht, erleichtert es die Weinrebenpflege im Sommer.

Gut gepflanzt: Weinreben schneiden

Damit Trauben bestmöglich reifen können müssen die Reben zurückgeschnitten werden. „Gut gepflanzt“ zeigt wie es am besten geht.

Laubarbeit: Schneiden und reißen von unten nach oben

Die meisten Weinreben sind veredelt, bestehen also aus einer starken, gut wachsenden Unterlage (Wurzel) auf die die eigentliche Sorte veredelt worden ist. Erkennbar ist die Veredelungsstelle durch einen Knoten. Triebe, die unterhalb der Veredelungsstelle herauswachsen, werden rigoros entfernt.

Sendungshinweis

„Vorarlberg heute“, xx, 19.00 Uhr, ORF2V

Die Weinrebe wird von unten nach oben untersucht. Überschüssige, kleinere Triebe werden einfach abgerissen, oder ausgebrochen; größere Triebe abgeschnitten. Die Faustregel: Alle 15 bis 20 Zentimeter kommt ein Trieb. Wächst einer dazwischen, kommt er raus. Vorrang hat der stärkere Trieb mit mehr Blüten- oder Fruchtansatz.

„Gescheine“ werden die Blütenansätze genannt, weil sie in der Form schon ein bisschen an die spätere Frucht, also die Traube, erinnert. Sie erweckt also schon den Schein eine Traube zu sein.

Geiztriebe und Triebe in der richtigen Länge

Ähnlich wie eine Tomatenpflanze bildet auch die Weinrebe Geiztriebe aus. Geiztriebe sind jene Triebe, die aus einer Blattachse (also zwischen Stiel und einem Blatt) herauswachsen. Diese werden entfernt. Das Ausgeizen fördert das Wachstum des Haupttriebes und verbessert so die Ernte.

Triebe sollten nicht zu früh im Sommer und nicht zu kurz abgeschnitten werden. Die Weinrebe braucht die Blätter, um die Energie vor allem für die Fruchtausbildung zu erzeugen. War man früher der Meinung, dass die Blätter rund um einen Fruchtansatz entfernt werden müssen, weiß man heute, dass die Blätter vor allem für die Zuckerbildung zuständig sind.