Feige, Essfeige, Ess-Feige (Ficus carica), mit gruenen Fruehjahrs- und Sommerfruechten fig (Ficus carica), with green sp
IMAGO/blickwinkel
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„Gut gepflanzt“

Wie ein Feigenbaum in Vorarlberg gedeihen kann

Am richtigen Standort entwickelt sich ein Feigenbaum auch in Vorarlberg prächtig und trägt auch wunderbar süße Früchte – insofern die Pflege stimmt. Und wenn Sie ein robustes und gutes Exemplar kennen, können Sie dieses ganz einfach vermehren.

Feigen können mit einem Steckholz vermehrt werden. Dazu wird ein gesunder Trieb auf fünf bis sechs Augen abgeschnitten. (Augen sind kleine Ausbuchtungen auf dem Holz woraus Blätter oder Früchte wachsen.) Dieses Steckholz wird erst für einige Wochen oder Monate in einem Wasserglas auf das Fensterbrett an einem sonnigen Platz gestellt. Haben sich genügend feine Wurzeln ausgebildet, kann das Feigenbaby in ein kleines Töpfchen mit Kübelpflanzenerde und etwas Langzeitdünger (z.B. Schafwolldünger) an einen sonnigen Platz auf dem Balkon umziehen. Dort lassen Sie es für die nächsten zwei bis drei Jahre wachsen.

Feigenbaum mit noch grünen Früchten im Sonnenschein
colourbox.de
Feigenbaum

Im Winter mit Vlies schützen

In den ersten Jahren sollte das Feigenbäumchen im Winter vor sehr tiefen Temperaturen mit einem Vlies geschützt werden – auch die winterharten Sorten. Die winterharten Sorten halten übrigens in etwa bis zu Minus 10 Grad aus. Gibt es wirklich strengen Frost, darf die Feige auch ins Winterquartier.

Geduld ist gefragt

Erste kleine Früchte bildet die Feige schon im dritten Jahr, vielleicht aber erst auch erst ein bisschen später, das hängt vom Standort, der Nährstoffversorgung und dem Wachstum ab. Nach den ersten zwei bis drei Jahren steht der nächste Umzug an: Der neue Topf sollte etwas sechs bis acht Zentimeter größer sein. Da die Feige die nächsten Jahre in dem Topf bleiben wird, sollte der Topf stabil und eher schwer sein, damit das Bäumchen nicht bei jedem Wind ins Schwanken gerät.

Feigenbaum umtopfen
ORF Vorarlberg
Umtopfen: Topf sollte um einiges größer sein

Drainage, Kübelerde mit Langzeitdünger werden dann oberflächlich z.B. mit Schieferbruch bedeckt. Dieser hat viele Vorteile: Die Steine erwärmen den Wurzelballen, halten die Feuchtigkeit in der Erde und verhindern, dass lästige Insekten ihre Eier im Topf ablegen.

Nachdüngen im Topf

Etwa einmal im Jahr (am besten im Frühjahr) wird der Feigenbaum nachgedüngt. Hier wird die sogenannte „Depotdüngung“ angewendet. Einfach mit einem dicken Bohrer zwei bis drei Löcher in den Wurzelballen bohren, diese mit Langzeitdünger auffüllen und wieder zudecken. So ist die Feige für ein weiteres Jahr mit Nährstoffen versorgt.

Feigenbäume wachsen in der freien Natur sehr ausladend und verzweigen sich schon in geringer Höhe, so kann schnell ein unübersichtliches Dickicht entstehen. Ein Rückschnitt oder ein Rankgestell hilft der Feige, um in Form zu bleiben.

Feige darf auch ins Freiland

Ein Feigenbaum kann auch in Vorarlberg in den Garten ausgepflanzt werden. Da wird er als großer Strauch oder Kleinbaum bis zu vier Meter groß. Im Topf bleiben die Pflanzen meist etwas kleiner mit maximal zwei bis drei Meter – je nach Sorte. Es gibt beispielsweise auch die Zwergfeige „Little Miss Figgy“ – diese wird nur knapp einen Meter groß und trägt trotzdem viele Früchte.

Je nach Sorte tragen Feigen ein oder auch zweimal im Jahr – der Großteil bildet zweimal im Jahr Früchte. Wobei die zweite Ernte – je nach Herbsttemperaturen – vielleicht nicht ganz ausreifen kann.