Jeder Mensch hat eine Geschichte und ein Leben, das viele Wendungen nehmen kann. Dafür sensibilisiert die von Daniela Egger kuratierte Ausstellung bereits im Eingangsbereich.
Das 1957 erbaute „Haus der jungen Arbeiter“ feiert im Jahr 2023 als Institution „Kaplan Bonetti“ 70-jähriges Jubiläum, weshalb das Stadtmuseum Dornbirn anhand der Entstehungsgeschichte einen Blick auf die Arbeitszuwanderung der Stadt wirft. Die Sonderausstellung wurde am 5. Mai eröffnet und wird bis 28. April 2024 gezeigt.
„Glück gehabt?“ zeigt aber auch den Wandel des Hauses über die Jahrzehnte: Während in Zeiten des Wirtschaftsaufschwungs der 1950er Jahre Menschen wie Edwin Fasching und sein Nachfolger Kaplan Emil Bonetti dafür sorgten, dass die vielen Arbeiter aus Kärnten und der Steiermark ein Dach über dem Kopf bekamen, änderte sich die Situation Jahrzehnte später maßgeblich.
Wandel zum sozialen Auffangbecken
„Mit der zunehmenden Krise der Textilindustrie in den Achtziger Jahren hat es auch immer mehr psychosoziale Probleme gegeben“, erklärt Stadtmuseums-Direktorin Petra Zudrell: „Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen und das Heim zunehmend zu einem Auffangbecken für Menschen mit psychischen und sozialen Problemen geworden.“
Sonderausstellung „Glück gehabt?“
Das „Kaplan Bonetti“-Haus ist wie ein Leuchtturm in der Vorarlberger Wohnungslosen-Hilfe. Zum 70-jährigen Jubiläum des Vereins zeigt das Stadtmuseum Dornbirn die Sonderausstellung „Glück gehabt?“.
Respekt und ein faires Miteinander
Das ist heute nicht anders. Im Kaplan-Bonetti-Haus sind aktuell 90 Bewohnerinnen und Bewohner untergebracht. Sie kommen aus allen Schichten. Im Haus erhalten sie nicht nur Verpflegung, Kleidung und ein Zimmer, sondern auch Beratung, Begleitung und Coaching. Das Wichtigste aber sind der Respekt und die Überzeugung, dass es uns alle interessieren sollte, wie wir ein faires Zusammenleben organisieren können. Davon erzählt die Ausstellung „Glück gehabt?“.
