Bei frischen Minus elf Grad begaben sich die Rennläufer auf die Piste, viele kommen aus eigentlich deutlich wärmeren Gefilden. Wie Yassine Aouich aus Marokko. Für ihn ist allein die Teilnahme bei den Olympischen Spielen wie eine Goldmedaille. „Ich habe meinem Sohn versprochen, dass ich die Qualifikation für Olympia schaffe, also muss ich es schaffen.“ Er konnte auch zuhause trainieren, denn in den Bergen von Marokko liegt manchmal Schnee.
Suche nach einer neuen Herausforderung
Abdi Fayik aus Saudi Arabien hat als Kind im Libanon Skifahren gelernt: „Skifahren ist meine große Leidenschaft, die ich mit den Menschen in Saudi Arabien teilen möchte. Es ist ein toller Sport, um Menschen kennenzulernen. Es würde mich freuen, wenn mehr Saudis Schneesportarten ausüben“, sagt Fayik.
Bei anderen Teilnehmern waren die zwei Bretter, die für viele die Welt bedeuten, nicht die Liebe auf den ersten Blick. Der Rennläufer aus Jamaika etwa war ein international erfolgreicher DJ auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. „Ich dachte zuerst nicht, dass ich Skirennen fahren würde, aber da bin ich – bereit für die Olympischen Spiele“, erzählt Alexander Benjamin.
Hubertus von Hohenlohe: Olympia-Teilnahme Tradition
Jahrzehnte lange Erfahrungen bei Rennen und Olympischen Spielen bringt dagegen Hubertus von Hohenlohe mit. 62 Jahre ist der Fotograf und Sänger mittlerweile alt und als Ersatzläufer für Mexiko vorgesehen. Seine Teilnahme an den Spielen sei einerseits schon Tradition, sagt er: „Andererseits ist es wahrscheinlich der gescheiterte Versuch, nicht älter zu werden. Ich glaube, dass wir die erste Generation sind, die später älter wird und ich habe einfach probiert zu schauen, wie weit kann ich das Alter hinausschieben.“ Hubertus von Hohenlohe nahm bereits sechsmal für Mexiko an Olympischen Winterspielen teil – erstmals 1984 in Sarajevo. Außerdem startete er bei Weltmeisterschaften und im Weltcup.
Wertschöpfung und sportliche Unterstützung
Durchgeführt hat die Rennen der Liechtensteiner Skiverband im Skigebiet von Malbun – und das nicht ganz ohne Eigennutz: „Für uns ist es natürlich eine Wertschöpfung für die ganze Region“, sagt Pascal Hasler, Generalsekretär des Liechtensteiner Skiverbandes, denn die Teilnehmer und ihre Mitreisenden bräuchten Hotelzimmer und würden Geld im Land lassen. Aber das ist nur die eine Seite, die andere ist sportlich-kollegial: „Wir versuchen als Kleinstaat – wenn auch natürlich nicht als exotischer Kleinstaat im Skifahren – unseren Kollegen aus anderen Nationen zu helfen.“
Skifahrer aus exotischen Ländern
Bei den olympischen Winterspielen in Peking werden Skifahrer aus Jamaika, Ghana, Saudi Arabien und Marokko antreten. Die nötigen Punkte konnten sich die Läufer bei FIS-Ski-Rennen in Liechtenstein holen.