In Europa ist das Klima seit der industriellen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts um ein Grad Celsius wärmer geworden – im Alpenraum um knapp zwei Grad. Das liege daran, dass Österreich kein Meer habe, das diesen Anstieg ausgleichen könnte, sagt Rinderer. Außerdem breite sich das Mittelmeer-Hoch immer häufiger zu uns aus – gerade im Sommer.
Meteorologe zu Klimabericht
ORF-Wetterexperte Thomas Rinderer über die Prognosen des Weltklimarates.
Mehr Hitzetage, weniger Frosttage
Aus Sicht von Rinderer werden vor allem die Sommermonate in Vorarlberg heißer und feuchter werden als bisher. Dadurch werde es künftig lange, trockene und heiße Perioden geben – mit entsprechenden Problemen für den Ackerbau. Auch extreme Wetterereignisse – wie etwa Starkregen – nehmen aus Sicht des Experten zu. Die Folge: Überschwemmungen und Vermurungen.
Sendungshinweis: „Vorarlberg heute“, 9.8.2021, 19.00 Uhr, ORF2
Die Winter hingegen würden in Zukunft milder ausfallen, sagt Rinderer. „Wir haben aktuell im Durchschnitt im Winter 161 Frosttage (Tage mit 0 Grad Celsius oder weniger, Anm.) in Vorarlberg. Diese Zahl wird sich deutlich reduzieren, auf wahrscheinlich 88 Ende des Jahrhunderts“, so der ORF-Meteorologe. Dadurch werde auch die Schneefallgrenze um durchschnittlich 300 Meter ansteigen.
Flugreisen und Fleischproduktion überdenken
Um die Folgen des Klimawandels zumindest zu verlangsamen, braucht es laut Rinderer ein Umdenken in der Lebensweise Menschen. Fliegen sei fatal für das Klima und auch das Konsum- und Essverhalten müsse überdacht werden. Zum Beispiel sei Fleisch ein großer Klimatreiber, weil enorme Waldflächen für die Fleischproduktion gerodet würden.