Ein Gemälde von Giovanni Segantini, auf dem eine Bäuern beim Arbeiten auf dem Feld abgebildet ist.
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Kultur

Alpenlicht im Kunstmuseum St. Gallen

Das Kunstmuseum St. Gallen zeigt derzeit Gemälde des Malers Giovanni Segantini. Er entwarf harmonische Bilder vom einfachen Leben in den Schweizer Bergen. Diesen Gemälden stellt das Kunstmuseum Werke von Gegenwartskünstlern gegenüber.

Sendungshinweis: „Vorarlberg heute“, 2.11.2019, 19.00 Uhr, ORF2

Mittags in den Alpen ist das Licht gleißend. Giovanni Segantini malt die Magd mit Schafen vor schneebedecktem Bergen exakt, in leuchtenden Farben, das Licht blendet. Im Blau spiegelt sich „La luce alpina“. Auch die letzten Worte Segantinis galten den Bergen.

Segantinis Themen aktueller denn je

Giovanni Segantini wurde im Trentin geboren, kam über Mailand in die Graubündner Berge, wo er bis zu seinem Tod 1899 lebte. Als Maler des realistischen Symbolismus hielt er Szenen des Lebens im Einklang mit der Natur fest und immer wieder das ungebrochene Licht der Hochgebirgswelt.

Das Licht der Alpen im Kunstmuseum St. Gallen

Harmonische Bilder vom einfachen Leben in den Schweizer Bergen entwarf der Maler Giovanni Segantini in seinen Gemälden. Dafür wurde er bereits zu Lebzeiten, in den Metropolen des ausgehenden 19. Jahrhunderts, hoch geschätzt.

„Die Aktualität von Segantini, die hat ja nie abgenommen, weil die Frage eines verträglichen Umgangs mit der Umwelt, einer Nähe zur Natur, das ist ein Dauerthema, das im Augenblick natürlich gerade wieder sehr virulent wird“, sagt Roland Wäspe vom Kulturmuseum St. Gallen.

Inspiration für neue Künstlergeneration

Vom grellen Licht ins sanft Abgedunkelte. Die gebürtige Bludenzerin Siegrun Appelt übersetzt Segantini ins Heute und malt mit LED-Licht. Der französische Künstler Dove Allouche lässt Berge nur erahnen – bei ihm sind sie in Röntgenbildern dargestellt.

Ein Gemälde von Giovanni Segantini, auf dem ein von zwei Rindern gezogener Wagen und eine Frau beim Wassertrinken abgebildet sind.
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Giovanni Segantinis Werke haben seit ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert nichts von ihrer Anziehungskraft verloren.

Philippe Rahm simuliert das gleißende Hochgebirgslicht, dessen Frequenz exakt jener entspricht, die Segantini auf fast 2.000 Meter Höhe beim Malen vorfand. Licht und Wasser spielt hingegen in der Malerei Patrick Rohners eine zentrale Rolle. Rohner badet Papier in Farbe – so entstehen Ablagerungen. Und Not Vital zeigt jene Berge als Modelle, die er von seinem Atelier aus sieht.

Die Ausstellung „La luce alpina“ ist noch bis zum 1. Dezember im Kunstmuseum St. Gallen zu sehen.