Bernd und Lukas Wagner
Maurice Shourot
Maurice Shourot
„Decus“

Sonderpreis für Lukas und Bernhard Wagner

Unter den Decus-Preisträgern sind unter anderem auch Bernhard Wagner und sein Sohn Lukas Wagner. Die Ersthelfer erhielten einen Sonder-/ Jugendpreis.

Zu den Ersthelfern:
Wagner Bernhard,
geb. 03.01.1969;
Wagner Lukas,
geb. 10.11.2006;
Bezirk: Bludenz
Einsatzdatum: 04.08.2019,
ca. 17:15 Uhr
Maisäß Lifinar, St. Gallenkirch

Anfang August 2019 verbringt ein über 80 Jahre altes Ehepaar Zeit mit Freunden und deren Kindern im Maisäß Lifinar in St. Gallenkirch. Unter ihnen ist auch der 51-jährige Bernhard Wagner aus Vandans mit seinem zwölf Jahre alten Sohn Lukas. Am späteren Nachmittag macht sich die Truppe auf den Weg zum ca. 250 Meter entfernten Parkplatz.

Nach rund 200 Metern Fußmarsch klagt der ältere Mann über Schwindel. Da ihm das Gehen schwer fällt, möchte er vom jetzigen Standort mit dem Auto abgeholt werden. Die Gruppe macht sich deshalb ohne ihn weiter auf den Weg zu den Autos. Kurz darauf stützt sich der ältere Mann nach einem erneuten Schwindelgefühl an einem Maisäß-Haus ab und stürzt zu Boden.

Mann erleidet Herzkreislauf-Kollaps

Seine Freunde bemerken dies und einige rennen zurück, um sich um ihn zu kümmern, die anderen beeilen sich um zu den Autos zu gelangen. Der Gestürzte verliert kurz das Bewusstsein, kommt aber gleich wieder zu sich und ist ansprechbar. Sie helfen ihm langsam dabei wieder aufzustehen und stützen ihn, um ihn zum bereits wartenden Auto zu begleiten.

Der ältere Herr setzt sich auf den Beifahrersitz. Kurz nachdem seine Freunde die Beifahrertür geschlossen hatten, reißt der Mann seinen Kopf nach oben, öffnet den Mund und verdreht die Augen. Sein Gesicht läuft violett an und er bleibt wie versteinert sitzen. Herr Wagner öffnet sofort die Beifahrertür wieder, spricht den 87-Jährigen an, tätschelt ihm die Wange und fühlt nach seinem Puls.

Wiederbelebung bis die Rettung eintrifft

Doch er kann weder einen Puls noch eine Atmung feststellen. Ab jetzt zählt jede Sekunde. Herr Wagner zieht den Bewusstlosen aus dem Fahrzeug, legt ihn ein Stück weit hinter dem Pkw auf den Schotterweg und beginnt mit der Reanimation. Seinen Sohn Lukas weist Herr Wagner an, den Notruf abzusetzen.

Lukas nennt den Einsatzkräften seinen Namen, gibt den Standort Lifinar in St. Gallenkirch durch und teilt der Person am anderen Ende der Leitung mit, dass ein 87-jähriger Mann einen Atem- und Herzstillstand erlitt und das mit der Reanimation bereits begonnen wurde. Der Junge wird von der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle angewiesen, einen Landeplatz für den Rettungshubschrauber zu suchen.

Hilft bei Helikopter-Landung

Es sollte ein möglichst ebener, ca. zehn mal zehn Meter großer Platz sein. Lukas solle dann mit erhobenen Händen ein „Y“ bilden und die Windrichtung im Rücken spüren. Der Hubschrauber werde dann direkt bei ihm landen. Auf keinen Fall solle er weglaufen, bevor der Landevorgang des Hubschraubers abgeschlossen ist, wird betont.

Sogleich macht sich Lukas auf die Suche nach einem geeigneten Platz und stellt sich in Position. Währenddessen reanimiert Herr Wagner den Verunglückten weiter und beatmet ihn durch die Nase. Kurz darauf landet der Hubschrauber, der Notarzt eilt herbei und intubiert den Bewusstlosen um ihn zu beatmen.

Herrn Wagner ist währenddessen immer noch mit der Herzdruckmassage beschäftigt. Erst nach ca. 20 Minuten ist der ältere Mann soweit stabil, dass er mit einer Trage in den Pkw geladen und zum Hubschrauber gebracht werden kann. Anschließend wird er ins Landeskrankenhaus Feldkirch geflogen.

Auszeichnung für die wahren Helden des Alltags

Der DECUS-Preis ist eine Kooperation vom ORF Vorarlberg, der Raiffeisenbank, dem Österreichischen Roten Kreuz, dem Landesverband Vorarlberg mit Unterstützung des Landesfeuerwehrverbandes Vorarlberg, der Bergrettung Vorarlberg, der Wasserrettung Vorarlberg und dem Arbeiter-Samariter-Bund Vorarlberg.