Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) hat darum das Budget für diesen Bereich deutlich erhöht. „Die Zahlen haben sich – jedenfalls was das Budget angeht – massiv verändert. Wir haben jetzt um zehn Prozent mehr Budget. 380 Millionen Euro stehen pro Jahr für die Integration am Arbeitsmarkt zur Verfügung. Und wir wissen, dass da massiv Nachholbedarf besteht. Und deshalb investieren wir in diesem Bereich“, so der Minister.
Rauch nimmt aber auch die Länder in die Pflicht. Solange die an Sonderschulen festhalten, werde sich in der Ausbildung von beeinträchtigten Menschen nichts ändern.
Arbeit statt Beschäftigung
Für ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis statt einer Beschäftigung in einer speziellen Einrichtung spricht sich auch das Institut für Sozialdienste (ifs) aus. Denn das Eingebundensein in bestehende Strukturen, das Ausüben sinnvoller Tätigkeiten, die Kommunikation mit Arbeitskollegen und das Erhalten eines Lohnes nach Kollektivvertrag ermögliche größtmögliche Autonomie, gesellschaftliche Teilhabe und stärke den Selbstwert.
„Entscheidend ist, dass Menschen mit Beeinträchtigung nicht Bittsteller sind, die froh sein müssen, überhaupt eine Beschäftigung zu finden. Sie sind gleichberechtigte Mitglieder unserer Gesellschaft, die ein uneingeschränktes Anrecht auf Arbeit und faire Bezahlung haben“, betont Barbara Capelli, Leiterin des ifs Spagat. Bei diesem Programm werden Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf auf dem Weg der beruflichen Integration begleitet.
Leitfaden für Inklusion überreicht
Die Lebenshilfe Vorarlberg stellt am 5. Mai die Inklusion in den Mittelpunkt – also die selbstverständliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben. Um dieses Ziel weiter voranzutreiben, überreichten die Selbstvertreter (Menschen mit Behinderungen, die als Interessensvertreter fungieren, Anm.) der Lebenshilfe der Wolfurter Bürgermeisterin Angelika Moosbrugger (ÖVP) den Leitfaden „Inklusion in Gemeinden“.
„Wir stehen bereit, um Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zu unterstützen, zu beraten und damit gemeinsam eine inklusivere Umgebung für alle zu schaffen“, so Klaus Brunner, erstgewählter Selbstvertreter und Vorstandmitglied der Lebenshilfe Vorarlberg. Bürgermeisterin Moosbrugger bezeichnet den Inklusionsleitfaden als ein wertvolles Instrument, um Wolfurt noch lebenswerter für alle Menschen zu gestalten.