Arbeitslos Arbeit Schild
APA/dpa/Carsten Rehder
APA/dpa/Carsten Rehder
Wirtschaft

Dynamischer Arbeitsmarkt bringt „neue“ Arbeitslose

In Vorarlberg waren zuletzt 11.000 Menschen als arbeitslos gemeldet. Auch wenn die Zahlen von einem Monat auf den anderen recht konstant bleiben, so betrifft die Arbeitslosigkeit oft andere Menschen. Der Arbeitsmarkt sei nämlich dynamisch, heißt es beim Arbeitsmarktservice (AMS).

Die Arbeitslosen vom April seien zu einem wesentlichen Teil andere Personen als im März, sagt AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter. Das zeige sich am deutlichsten, wenn man sich die Entwicklung über ein ganzes Jahr anschaue. „Wir haben im Jahr 2023 zum Beispiel durchschnittlich pro Monat um die 3.000 Zugänge in die Arbeitslosigkeit und ungefähr gleich viele Abgänge aus der Arbeitslosigkeit“, so Bereuter.

Illustration zu den Themen Arbeitslosigkeit / Arbeitslosenunterstützung / arbeitslos. Im Bild: Durchgestrichene Stellenanzeige einer Zeitung (24.4.2020)
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
Manchen Menschen gelingt der Sprung zurück in den Arbeitsmarkt, andere wiederum rutschen in die Arbeitslosigkeit.

Darin kann man auch die saisonalen Schwankungen der Arbeitslosigkeit sehen: Im April, zum Ende der Wintersaison, ist die Zahl der „neuen“ Arbeitslosen größer als die Zahl jener, die eine Stelle bekommen.

Im Schnitt drei Monate ohne Job

Im Durchschnitt dauert Arbeitslosigkeit in Vorarlberg drei Monate. Wenn die Wirtschaft nach einer Talfahrt wieder in Schwung komme, wirke sich das aber nicht sofort auf den Arbeitsmarkt aus, sagt Bereuter. Die Betriebe würden zuerst mit längeren Dienstzeiten und Überstunden reagieren. „Erst dann, wenn es mittelfristig wieder stabil ist, erhöht sich auch die Personalnachfrage. Und deshalb wirkt der Arbeitsmarkt zeitverzögert“, erklärt der AMS-Landesgeschäftsführer.

Beim AMS hat man eine weitere interessante Zahl erhoben: 33.000 Menschen in Vorarlberg sind von Arbeitslosigkeit betroffen. Das heißt, sie waren mindestens einmal im Jahr arbeitslos gemeldet.

2.500 Personen in der Weiterbildung

Zur Arbeitslosenstatistik gehören auch jene Menschen, die eine Schulung oder einen Kurs belegen. Dieses Weiterbildungsangebot richtet sich laut AMS vor allem an Personen, die es am Arbeitsmarkt schwer haben, weil sie zum Beispiel nicht die nötigen Qualifikationen mitbringen. Ihre Zahl ist in Vorarlberg zuletzt auf 2.500 gestiegen.

Der Schwerpunkt des AMS liege neben den Schulungen aber natürlich auf der Vermittlung von Arbeitslosen, die die nötigen Grundlagen mitbringen, sagt Bereuter: „Ein Großteil ist sofort vermittelbar. Wir suchen gleich passende Arbeitsstellen für diese Personen, schlagen sie vor und hoffen, dass sie gleich wieder ein Jobangebot erhalten.“