Butter wird auf Brot gestrichen
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Soziales

16.000 müssen in Vorarlberg am Essen sparen

Etwa zwölf Prozent der Österreicherinnen und Österreicher waren im Vorjahr von Ernährungsarmut betroffen. Das ergab eine Untersuchung der Gesundheit Österreich Gmbh(GÖG). In Vorarlberg haben laut Caritas rund 16.000 Menschen zu wenig Geld für drei Mahlzeiten am Tag.

Für die GÖG-Umfrage zur Ernährungsarmut wurden rund 2.000 Personen ab 16 Jahren befragt. Der Untersuchung zufolge sind in Österreich rund 1,1 Millionen Menschen von moderater oder schwerer Ernährungsarmut betroffen. Das heißt, sie mussten sich bei der Versorgung mit Lebensmitteln bei der Qualität oder Menge bzw. bei beidem einschränken. Mehr dazu in Armut: Zwölf Prozent müssen beim Essen sparen (news.ORF.at, 02.05.2024).

Ernährungsarmut

bedeutet, dass man sich bei der Versorgung mit Lebensmitteln in Qualität oder Menge bzw. bei beidem einschränken muss, weil man zu wenig Geld zur Verfügung hat.

16 Prozent mehr Lebensmittelgutscheine

Auch in Vorarlberg gibt es immer mehr Menschen, die nicht mehr genug Geld für Lebensmittel haben. Das merkt etwa die Caritas. Im Vergleich zur Zeit vor der Coronavirus-Pandemie verteilt die Caritas inzwischen um über 16 Prozent mehr Lebensmittelgutscheine, sagte Caritas-Direktor Walter Schmolly auf Nachfrage des ORF Vorarlberg. Im vergangenen Jahr sind deswegen 6.200 Menschen zur Caritas-Beratung gekommen.

Hauptgrund sind laut Schmolly die unverhältnismäßig stark gestiegenen Lebensmittelpreise. Die treffen jene Menschen hart, die schon vorher ihr ganzes Geld für Miete, Heizen und eben Essen ausgeben mussten. Sie müssen dann am Ende jedes Monats auf Mahlzeiten verzichten.

16.000 müssen Mahlzeiten ausfallen lassen

Laut der GÖG-Studie zur Ernährungsarmut leben bei uns in Vorarlberg rund 16.000 Menschen, die sich überlegen müssen, welche Mahlzeit sie ausfallen lassen müssen – weil sie zu wenig Geld haben für drei Mahlzeiten am Tag. Laut Schmolly eine absolut realistische Zahl, an der man aber schon etwas ändern könnte.

Der Caritas-Direktor schlägt vor, dass an Schulen und Betreuungseinrichtungen die Verpflegung noch weiter ausgebaut wird. Dann hätten mehr Kinder zumindest ein gesundes Frühstück oder in der Mittagsbetreuung ein warmes Essen am Tag. Um die Ernährungsarmut aber tatsächlich zu lindern, müssten die Mindestlöhne in allen Branchen angehoben werden.