Lego künstliche Intelligenz
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Bildung

Künstliche Intelligenz: Pilot-Schulen testen Anwendung

Wie kann man Künstliche Intelligenz (KI) an Schulen einsetzen? Das will das Bildungsministerium derzeit herausfinden. 100 Schulen in Österreich sind dafür ausgewählt worden, darunter die Bezauer Wirtschaftsschulen. Minister Martin Polaschek besuchte am Montag die KI-Pilotschule im Bregenzerwald und erklärte, wie sich Unterricht und Prüfungen durch die KI ändern könnten.

Künstliche Intelligenz in den Schulen, das birgt viele Chancen und Risiken. 100 Schulen in ganz Österreich testen derzeit im Auftrag des Bildungsministeriums die praktischen Auswirkungen der KI. Darunter sind auch die Bezauer Wirtschaftsschulen, das BRG Dornbirn-Schoren, die HTL Rankweil, die Landesberufsschule in Dornbirn und die BHAK & PHAS Bludenz. Die Schulen, die an dem Projekt beteiligt sind, sollen herausfinden, in welchen Bereichen die Künstliche Intelligenz funktioniert und wo nicht.

Minister Polaschek mit Schülern
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Minister Polaschek zu Gast in Bezau

KI wird Prüfungen und Hausaufgaben verändern

Am Montag war Bildungsminister Martin Polaschek zu Besuch bei den Bezauer Wirtschaftsschulen. Nicht nur das Unterrichten werde sich durch die KI verändern, sagte der Minister. Auch die herkömmlichen Hausaufgaben und Tests könnten bald passé sein. Es werde mehr darum gehen „die Schüler zu fragen, wie sie zu diesen Formulierungen, zu diesen Antworten, zu diesen Inhalten gekommen sind“, so Polaschek. „Das heißt, die Lehrerinnen und Lehrer werden die Prüfungen anders gestalten, und die Schülerinnen und Schüler werden auch mehr den Lernfortschritt und die Ergebnisse dokumentieren und erklären müssen.“

Vielleicht werde es völlig neue Arten auch von Prüfungen geben, so Polaschek. Ob diese vielleicht in Zukunft eher mündliche sein werden – auch da werde sich zeigen, wie die KI-Pilotschulen damit umgehen, was die Erfahrungen aus diesem Projekt sind. „Das ist ja das Spannende, dass jetzt diese Schulen aktiv all diese Dinge erproben“, so der Minister.

KI an Schulen: Finanzierung noch offen

Das Bildungsministerium will testen, wie Künstliche Intelligenz an Schulen eingesetzt werden kann. Österreichweit sind 100 Schulen für das Pilotprojekt ausgewählt worden, darunter sind auch die Bezauer Wirtschaftsschulen. Sie brauchen aber Geld vom Ministerium um KI Lernsoftware anzuschaffen. Minister Martin Polaschek sich am Montag die KI-Pilotschule im Bregenzerwald angeschaut – wann es den Geldsegen gibt, lässt er noch offen.

Bisher kein Geld aus Wien für Software

Polaschek ließ bei seinem Besuch im Bregenzerwald allerdings offen, wie der Einsatz von KI an den Schulen finanziert werden soll. In Bezau wurden schon Projekte mit Künstlicher Intelligenz umgesetzt, aber die Schule braucht Geld vom Ministerium, um die nötige Software anzuschaffen. In Bezau hätte man gerne die beste Software, um ganz vorne dabei zu sein.

Der Direktor der Bezauer Wirtschaftsschulen, Mario Hammerer, will diesbezüglich jedenfalls beharrlich bleiben. „Ich glaube, die Botschaft ist angekommen bis nach Wien“, so Hammerer. Bezau sei bekannt dafür, „dass wir sehr zäh sein können“ – man werde „da sicher nochmal nachhaken“, so Hammerer.

KI sinnvoll nützen

Grundsätzlich könne man die KI sinnvoll nützen, ist Schulleiter Hammerer überzeugt: „Wenn man kritisch ist und die Entscheidungskompetenz nicht aus den Händen gibt, dann ist es durchaus ein wirklich tolles Instrument, wo man auch Erleichterungen und Einsparungen erzielen kann.“ Die Revolutionen in der Digitalisierung überschlagen sich schon beinahe, aber fest steht: Künstliche Intelligenz soll die Schüler beim Lernen und nicht beim Schummeln unterstützen.