Daniel Zadra, die Grünen
Maurice Shourot
Maurice Shourot
Politik

Zadra mit 98 Prozent zum Spitzenkandidat gewählt

Parteichef Daniel Zadra wird die Vorarlberger Grünen im Herbst zum ersten Mal als Spitzenkandidat in eine Landtagswahl führen. Er wurde am Samstag bei der Landesversammlung mit 98 Prozent zum Listenersten gekürt. Auf Platz zwei folgt Eva Hammerer.

Bei der Landesversammlung am Samstag im Festspielhaus Bregenz haben die Grünen ihre Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten für die Landtagswahl bestimmt. Listenerster ist Zadra, der 39-Jährige erhielt knapp 98 Prozent der Stimmen. Als Listenzweite kandidiert Hammerer, die 48-Jährige erhielt eine Zustimmung in Höhe von 94,5 Prozent. „Zu zweit werden wir die Party rocken“, sagte Zadra.

Daniel Zadra und Eva Hammerer
Thewildroutine/Philipp Mück
Daniel Zadra und Eva Hammerer

Bösch-Vetter setzte sich gegen Hartmann durch

Auf Platz drei folgt Landtagsabgeordnete Christine Bösch-Vetter die sich in einer Kampfabstimmung gegen „Fridays For Future“-Aktivist Johannes Hartmann durchsetzte, der selbst wiederum eine Kampfabstimmung um Platz vier für sich entschied. Dahinter folgen Sandra Schoch, Mathias Klocker, Katharina Wiesflecker und Clemens Rauch.

Kandidaten Landtagswahl Grüne
Thewildroutine/Philipp Mück
Die acht Kandidatinnen und Kandidaten der Landesliste

Zadra und Hammerer werden in den Bezirken ebenfalls auf den ersten beiden Positionen kandidieren. Beschlossen werden die Bezirkslisten am 6. Mai (Bludenz und Feldkirch) beziehungsweise am 7. Mai (Bregenz und Dornbirn). Bei der Landtagswahl 2019 zogen fünf der sieben Grün-Abgeordneten über die Bezirkslisten in das Landesparlament ein, zwei Mandatare schafften es über die Landesliste.

Minister Rauch warnt vor Rechtsruck

Anwesend bei der Landesversammlung war auch Gesundheitsminister Johannes Rauch. Er warnte vor einem Rechtsruck. Seine Gegenüber in Schweden und Finnland seien immer verlässliche Partner gewesen, nun sei das „komplett weg“. Der Gesundheitsminister ortete eine „existenzielle Bedrohung für Europa“ und für den Sozialstaat. In Ober- und Niederösterreich, wo die FPÖ in der Landesregierung sitzt, sei der Sozialstaat „schon beseitigt“ worden, sagte Rauch. Es sei seine tiefe Überzeugung, dass nur ein sozialer Staat demokratisch bleibe. Vorarlberg sei das letzte Bundesland mit einer grünen Regierungsbeteiligung, das gelte es zu verteidigen.

„Wollen wir, dass Leute wie Kickl einen direkten Draht ins Landhaus haben? Sicher nicht!“, sagte Zadra in seiner Rede. Es brauche eine gestaltende Kraft, ein Vorwärts, kein Zurück. Hetzern und Brandstiftern müsse man Mut, Zuversicht und die klaren Werte der Aufklärung entgegensetzen.

Seit 2014 in der Landesregierung

Die Grünen sind seit 2014 Regierungspartner der ÖVP und stellen zwei Landesräte – neben Katharina Wiesflecker (seit 2014) Johannes Rauch (bis 2022) und seither Zadra. Bei der Vorarlberger Landtagswahl 2019 erreichten die Grünen 18,9 Prozent Stimmenanteil und sieben Mandate (von 36).